Hans Eberl ist mit 80 Jahren verstorben. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Familie und Ehrenämter haben sein Leben geprägt / Einige Schicksalsschläge

Die Gemeinde Schonach trauert um Johann Eberl. Der im Dorf und auch über die Ortsgrenzen hinaus jahrelang ehrenamtlich engagierte und beliebte Mitbürger starb nach langer Krankheit am 17. August in einem Krankenhaus in Rottweil.

Schonach. Am 13. Mai konnte Johann Eberl, Hans genannt, noch seinen 80. Geburtstag feiern, Corona- und krankheitsbedingt zwar nicht mit der ganzen Familie wie ursprünglich geplant, jedoch wenigstens in kleinem Kreis. Um den Verstorbenen trauern neben seiner Frau auch die drei noch lebenden Kinder (Tochter Carmen starb im Alter von 49 Jahren) sowie die neun Enkel und fünf Urenkel.

Eberl erblickte am 13. Mai 1940 in der Metzig, zwischen der heutigen Skiliftstation und dem einstigen Zentrum der Gemeinde Rohrhardsberg, das Licht der Welt. Dort wuchs er mit acht Geschwistern auf, besuchte die Volksschule der damals noch selbstständigen Gemeinde.

Schon als kleiner Junge musste Eberl einige Schicksalsschläge verkraften: Im Jahr 1951 brannte das Elternhaus ab, die Familie zog daraufhin ins Oberbachgut, genannt "Krutloch". Zwei Jahre später kam der als Holzhauer tätige Vater bei einem Arbeitsunfall ums Leben. Er wurde von einem fallenden Baum erfasst, schwer verletzt und starb einen Tag später. Nur zwei Jahre später starb die Mutter, der 15-jährige Hans und seine Geschwister waren somit Vollwaisen. Sie hielten stets zusammen, bauten im Schonacher Turntal gemeinsam ein Haus. Dieses übernahm Hans in den 1960er Jahren. Dort wohnte er bis zuletzt mit seiner Frau Gerda.

Das Arbeitsleben zog Eberl einst für kurze Zeit zu den Burger Industriewerken. Später war er beim Baugeschäft Nock tätig. Eine für ihn "gute Entscheidung", denn die Firma asphaltierte Anfang der 1960er-Jahre die Hintertalstraße in Nußbach. Dort begegnete er öfters einer jungen Frau, die sich vom Feißenhof im Hintertal aus auf dem Weg zur Arbeit in Triberg machte. Eines Tages traute er sich und sprach sie an. Der erste Kinobesuch gab den Ausschlag für die Ehe, aus der vier Kinder hervorgingen und die bis zu seinem Tod hielt. Ab 1970 bis zu seiner Rente war Eberl bei der örtlichen Firma Kienzler beschäftigt.

Neben seinem Berufsleben und der Familie waren dem stets hilfsbereiten Eberl die sozialen Kontakte und die ehrenamtliche Arbeit für die Allgemeinheit wichtig. Über 20 Jahre war er Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Schonach. Er schulte zahlreiche Führerscheinanwärter in Erster Hilfe. Beim Skiverein Rohrhardsberg (SVR) engagierte er sich auch. "Er war ein Mann der Tat. Er hatte maßgeblichen Anteil bei der Austragung der IVV Wandertags als Festwirt, mussten doch zu Spitzenzeiten über 3000 Wanderer versorgt werden", betont Vorsitzender Siegfried Burger. Noch heute sei die Veranstaltung die wichtigste SVR-Einnahmequelle. Eberl trat 1954 in den damals jungen Verein ein, war bis 1963 aktiver Langläufer und 1972 bis 1990 Festwirt. Von 1982 bis 1988 war er zudem aktiver Beisitzer. Für seine Verdienste wurde er mit einigen Ehrenzeichen bedacht und 1991 zum Ehrenmitglied ernannt.

Weitere heimische Vereine zählten Eberl in ihren Reihen als passives Mitglied. Einige Jahre engagierte er sich auch für die CDU im Schonacher Gemeinderat.

Sein großes Hobby war neben der Gartenarbeit die Kaninchenzucht. Auch hier übernahm Eberl als langjähriges Vorstandsmitglied des Kleintierzuchtvereins Triberg und als Vorsitzender des Kreisverbands der Kaninchenzüchter Verantwortung.

Die Urnenbeisetzung des Verstorbenen findet am heutigen Freitag, 28. August, ab 14 Uhr auf dem Schonacher Bergfriedhof statt.