500 .000 Euro sollen für weitere Breitband-Maßnahmen im Haushalt der Gemeinde Schonach eingestellt werden, die kalkulierten Kosten liegen jedoch weitaus höher. Foto: Kirchner

Auch 2019 soll Ausbau in Schonach weitergehen. Ausrichtung am Bedarf der Anwohner.

Schonach - Auch 2019 soll der Ausbau der Breitbandversorgung in Schonach weitergehen. Ziel soll es sein, bis 2025 der gesamten Gemeinde den Anschluss an das schnelle Netz zu ermöglichen.

Ortsbaumeister Ansgar Paul unterrichtete den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung über die geplante Vorgehensweise. Vorweg erinnerte er an die Maßnahmen 2018 mit Neubaugebiet Mühleberg-Nord einschließlich neuer Bergstraße und Pauliberg wurden erschlossen, der Lückenschluss in der Sommerbergstraße vollzogen und kleinere Maßnahmen für Einzelanschlüsse im Ortsgebiet umgesetzt.

Im Außenbereich wurden die Gewanne Holz, Rensberg, Eschenbühl, Hohlenbach und Grund durch private Grabgemeinschaften erschlossen, hier werden zurzeit noch die Installationsarbeiten durchgeführt, diese sollen in vier bis sechs Wochen abgeschlossen sein.

2019 plane man den Ausbau der des westlichen Teils Schillerstraße, Friedenstraße, Alemannenweg, Pfarrer-Fichter-Weg und der Bergstraße, Grubweg bis Hansjakobstraße und eventuell noch weiter nach oben und im Außenbereich das Obertal und Paradies/Grub. Die beiden letzen Maßnahmen sollen durch Grabgemeinschaften entstehen, außerdem sollen im gleichen Zuge hier Leitungen der EGT und im Obertal Wasserleitungen verlegt werden. Kostenabhängig könnten dann noch Schwarzwaldstraße und östlicher Teil der Schillerstraße sowie die Verlängerung Grubweg bis Kreuzung Hans-Thoma-Straße dazu kommen.

Kurzfristig Interesse hatten auch die Bewohner des oberen Teils der Turntalstraße angemeldet, außerdem wolle man beim Bauvorhaben Pfaff in der Triberger Straße den Neubau des Gehweges nutzen und hier Leitungen und Verteilerkasten setzen und die Leitungen dann bis zur Firma Anton Schneider legen.

500.000 Euro sollen für die Maßnahme im Haushalt eingestellt werden. Nun kosten die geplanten Maßnahmen – ohne die Turntalstraße, die noch nicht in der Kostenaufstellung aufgeführt ist – aber je nach Förderungen zwischen 775.000 und 865.000 Euro.

Paul wies darauf hin, dass einige der geplanten Maßnahmen gut teilbar seien. Außerdem habe die Erfahrung gezeigt, dass die Maßnahmen meist länger als ein Jahr dauern, vor allem aufgrund der abzuwartenden Förderanträge und der Lage am Baumarkt, die kaum noch freie Kapazitäten aufweise.

"Gewaltige Kosten" seien das, stellte Bürgermeister Jörg Frey fest. Er plädierte dafür, beim festgelegten Rahmen von rund 500.000 Euro zu bleiben und die Vorhaben nach Interesse der Anwohner abzuarbeiten. "Dort, wo am meisten Anschlusswillige sind, sollten wir anfangen." Paul stimmte dem zu. Er schlug vor, die Anwohner eventuell durch den Zweckverband anschreiben und um Rückmeldung bitten zu lassen.

Christian Herr (CDU) stellte fest, das selbst 500.000 Euro sportlich zu verbauen seien. Er tendierte dazu, die Abschnitte Schillerstraße und Friedenstraße aufzuteilen, damit hier auch die Zufahrt gewährt sei. Helmut Kienzler (FWV) stimmte Freys Aussage zu: zuerst dort bauen wo am meisten Interesse ist, "das garantiert uns ja auch die Rückflüsse der Investitionen."

Günter Herr (FWV) stellte die Bedenken in den Raum, dass die Telekom irgendwann mal ihr eigenes Netz abschalten werde. Um die Telekom mache er sich keine Sorgen, so Frey. Im Gegenteil, in manchen Städten und Orten fange das Unternehmen nun an, eigene Glasfaser-Leitungen zu verlegen. Wer allerdings auf der Strecke bleiben könnte, sei der Kabelfernsehen-Anbieter Primacom, so Frey.

Volker Lehmann (FWV) stellte fest, dass man damit rechnen müsse, die 500.000 Euro erst in zwei Jahren verbaut zu haben. "Sollten wir in der Konsequenz nun nicht gleich 600.000 Euro genehmigen." Damit hatte Frey kein Problem, allerdings bremste Kämmerer Steffen Dold ein. Die Summe müsste im Haushaltsplan eingeplant werden und im kommenden Jahr stünden noch einige größere Vorhaben im Raum. "Wir sollten vorsichtig sein und uns nicht übernehmen", mahnte er.

Der Gemeinderat stimmte bei einer Enthaltung den Maßnahmen für rund 500.000 Euro zu. Welche Maßnahmen ausgeführt werden, soll nun am Ende eine Befragung der Anwohner entschieden.