Erster Zunftmeister Martin Schmidt (von links) verleiht den Orden an den "Mohren"-Wirt Berthold Weißer aus Niedereschach-Fischbach im Beisein von Ozumei Jonny Kienzler und zweitem Zunftmeister Hartmut Burger. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirt aus Fischbach bekommt besondere Auszeichnung bei der berüchtigten "Herrensitzung" überreicht

Von Hans-Jürgen Kommert Schonach. Es blieb bis zum Schluss geheim und es wäre wohl auch keiner drauf gekommen, wer der "Batzenweckenfreundlichste Ausländer" 2014 in Schonach werden könnte. Gelüftet wurde das Geheimnis bei der berüchtigten "Herrensitzung" am gestrigen Fasnetdienstag im "Schwanen".Treffpunkt für viele der bisherigen Ordensträger, für die Kurkapelle und den Narrenrat, war wie in vielen zurückliegenden Jahren das Hotel Rebstock, von wo aus es zum City-Markt ging – um die "Originale" von Gerda Spath in Empfang zu nehmen. Nach Jahren beim Stadtwirt ging es zum zweiten Mal in den "Schwanen", wo es galt, den neuen Ordensträger zu ernennen. Begrüßung und Laudatio lag wieder in den bewährten Händen des Ersten Zunftmeisters Martin Schmidt ("DT"). Zum 38. Mal wurde heuer der Orden verliehen, entsprechend konnte "DT" viele Ordensträger aus früheren Zeiten begrüßen. Der erste Träger, den gebe es nicht mehr, doch als Zweiter habe kein Geringerer als "De rote Buur" Lukas Duffner aus Schönwald den Weckenorden erhalten.

 

Ein anderer komme nicht mehr, weil ihm der "Rote Buur" einst über das Jackett gekübelt habe, ließ der Zunftmeister verlauten, doch seien viele andere gekommen. Neben den vielen Ordensträgern, den Musikern und dem Narrenrat waren auch Jörg Frey, (noch entmachteter) Bürgermeister, und sein Amtskollege aus Triberg, Gallus Strobel, sowie der Raumschaftspfarrer Andreas Treuer gekommen. Ebenfalls anwesend war der "Vogelhändler" Lothar Hoch, der schon am heutigen Mittwoch den Ort wieder besuchen werde, diesmal mit einer Reihe von "Kuckucks", solchen, die nicht in, sondern eher auf Uhren beheimatet sind.

Die Musikerinnen liefen Gefahr, rote Ohren zu bekommen, das Niveau der vielen Witze war in der Regel deutlich unterhalb der Gürtellinie angesiedelt. Dafür sorgten die Frauen mit ihren Kollegen und Gerdi Kienzler aus Gremmelsbach, der ja ebenfalls Träger des Ordens ist, für Stimmung.

Dann wurde es Ernst: Der Batzenwecken-Orden sollte verliehen werden. Nicht für den Narrenrat, aber für viele andere war der ein gänzlich Unbekannter. Denn eigentlich ziehe es die Schonacher Narren eher in Richtung Elztal/Freiburg. Der neue Träger kommt aber aus einer gänzlich anderen Richtung: Aus Niedereschach, genauer gesagt aus Fischbach ist er und hat dort ein Restaurant mit Fremdenzimmern, den "Mohren". Und er habe sich für die Narren als generöser Gastgeber erwiesen, als sie dort wegen eines Umzugs für eine Nacht Quartier nahmen.

"Tolle Zimmer, mit einer Einschränkung: Wenn man mit dem Ozumei das Zimmer teilen muss", war zu erfahren.

Der gute Wirt bedankte sich dank Gerdi Kienzler mit einer gereimten Vogelhochzeit und dem Orden der "Bratwurstkette" die er dem "Zombie" (Markus Zoremba) um den Hals hängte. Und er hatte für die Bürgermeister aus Schonach und Triberg "ein Geschenk der Versöhnung" mitgebracht: jeweils ein Blümchen, selbstverständlich gekauft in einem Edeka-Markt.

Das Ende vom Lied muss eines mit Schrecken geworden sein, denn nach dem "Schwartemage"-Essen ging es viele Biere später am Nachmittag hinauf aufs "Bärt".