Konzert: Laetita-Chor brilliert mit Gospel, Spirituals Popsongs und Chorälen / Ein Wiegenlied zum Ende
Zehn Minuten vor dem Konzertanfang war die Schonacher St. Urban-Kirche so gut wie voll. Das Publikum wartete mit sichtlicher Vorfreude auf den Protagonisten des Abends, den Laetita-Chor aus Furtwangen.
Schonach. Das aus 40 semiprofessionellen Sängern bestehende Ensemble wurde 1996 gegründet und wird seit 2014 von der erfahrenen Dirigentin und Konzertpianistin Sabine Pander geleitet. Sein Repertoire umfasst, nebst Gospel und Spirituals, für Chöre arrangierte Popmusik und einige Choräle.
Der Name Laetitia, der aus dem Lateinischen stammt und Freude und Fröhlichkeit bedeutet, ist zum Motto für die begeisterten Sänger geworden. Dass ihnen ihr gemeinsames Musizieren wirklich Spaß macht, ist nicht zu übersehen, auch nicht zu überhören. Sie singen alle ohne Noten, auswendig und mehrstimmig anspruchsvolle Kompositionen, verpassen dabei keinen einzigen Einsatz und von falschen Noten keine Spur. Ihr Gesang verbreitet mit seiner Dynamik und positiver Energie spürbar Freude in den Raum. Die Stimmung wird heller und die Zuhörer lassen sich gerne davon anstecken. Nach dem ausgelassenen Erntedank-Fest endete der warme Oktobertag mit einem wahrlich wunderbaren Konzert, in dem man dieses Mal durch Musik dem Herrn dankte.
Um die 15 Titel standen im Programmheft – von "This is the day", "My Savior", "My God", über "Vaterunser" in französischer Sprache, "Coming Home", "Operator" und "You rise me up" bis zum spanischen Stück "Viva la Vida" und dem mitreißenden "Paradise" von Coldplay.
Sabine Pander begleitete die Sänger auf dem Klavier. Dass aus dem Inneren einer elektronischen Kiste solch kristalline Klänge ertönen können, hatten viele Musikliebhaber nicht geahnt. Positiv überraschten auch die kraftvollen Soli von Mirjam Fecher, Katrin Disch, Pascale Moser und Franz Heizmann. Hintergründe zu den Kompositionen und kurze Übersetzungen der englischsprachigen Lyrik hat Gerhard Dilger vorgetragen.
Das Konzert wurde mit einem sensibel gesungenen "Thank You for the Music" von Abba beendet. Aber das Publikum wollte noch nicht nach Hause gehen und die Künstler nicht entlassen. Nach zwei Zugaben wurden die Lichter in der Kirche ausgemacht. Und in der geheimnisvollen Geborgenheit alter Mauern erhob sich sanft und getragen ein Wiegenlied der Sepharden, der jüdischen Vertriebenen aus Spanien: "Durme, Durme – schlaf ein, ohne Angst und Schmerz."
Manche Konzerte versetzen die Zuhörer ins Staunen. Manche inspirieren. Manche bringen die Stille in die Zuhörer. Der Laetitia-Chor bringt Freude, Leichtigkeit und Wärme in die Herzen. Minutenlang applaudierte das Publikum dafür.