Das Unterhaus in Schonach ist am Samstagabend komplett niedergebrannt. Foto: Roland Sprich

Rettungskräfte mit rund 100 Hilfskräften am Rohrhardsberg im Einsatz. Zigarettenkippe vermutlich Ursache.

Schonach - Schreckliches Ende eines ausgelassenen Freizeitwochenendes: Am frühen Samstagabend ist das als Freizeitheim genutzte alte Forsthaus, "Unterhaus", am Rohrhardsberg auf Schonacher Gemarkung komplett abgebrannt.

17 Jugendliche, Angehörige einer Jugendfußballmannschaft aus dem Ortenaukreis, konnten sich aus dem brennenden Haus retten. Einige erlitten eine Rauchgasvergiftung. Rund 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz. Laut Polizei soll eine weggeworfene Zigarettenkippe den Brand verursacht haben.

Gegen 17.15 Uhr wurde zunächst die Feuerwehr Schonach zu einem Dachstuhlbrand gerufen. "Das Objekt ist uns bekannt, wir wissen, dass es schwer erreichbar ist", erläutert der Kommandant der Schonacher Feuerwehr, Bernd Kaltenbach, am Tag danach. Als die ersten Feuerwehrfahrzeuge am Einsatzort eintrafen, war laut Kommandant noch kein offenes Feuer zu sehen. Da unklar war, ob alle Bewohner das Gebäude rechtzeitig verlassen konnten, starteten die Einsatzkräfte einen Innenangriff. Als klar war, dass sich keine Bewohner mehr im Gebäude befinden, wurde der Innenangriff abgebrochen.

"Wenige Minuten später schlugen die ersten Flammen aus dem Dachstuhl, kurz darauf stand das Gebäude im Vollbrand", schildert Kaltenbach, wie rasant sich das Feuer ausgebreitet hat.

Da sich abzeichnete, dass das Gebäude nicht mehr zu retten ist, konzentrierte sich die Feuerwehr darauf, den angrenzenden Wald und die unmittelbar an das Gebäude grenzenden Bäume vor den Flammen zu schützen. Dabei musste das Löschwasser zunächst sparsam eingesetzt werden.

Für den Erstangriff hatten die Einsatzkräfte 5000 Liter Wasser aus einem Tanklöschfahrzeug. Nachschub brachte das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Triberg, bis die Wasserversorgung, die über eine 1,3 Kilometer lange Schlauchleitung aufgebaut werden musste, stand.

Erschwert wurde der Einsatz dadurch, dass als Zufahrt zum Brandobjekt nur ein einziger, schmaler Forstweg ohne Ausweichmöglichkeit zur Verfügung stand und der Begegnungsverkehr der Einsatzfahrzeuge genau koordiniert werden musste.

Auch mehrere Rettungsdienste und Notärzte aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis und dem Landkreis Emmendingen wurden mobilisiert, da von zahlreichen Verletzten auszugehen war. Einige der Jugendlichen erlitten eine Rauchgasvergiftung und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Wie die Polizei bislang ermittelte, soll eine fahrlässig weggeworfene Zigarettenkippe Grund für das Feuer sein, die auf einen Dachvorsprung des Walmdaches geworfen wurde. Die Ermittler gehen momentan von einer fahrlässigen Brandstiftung aus. Die Branduntersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.