Pamela und Christian Fehrenbach steigen mit Tochter Ronja auf dem Schonacher Paradieshof in die Bio-Legehennenhaltung ein. Mit einem mobilen Hühnerstall können die Legehennen im ganzen Paradies im Freiland gehalten werden.Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder Bote

Landwirtschaft: Mobiler Stall für rund 200 Hühner / Tiere gehen auf Tour über die Wiesen des Paradieshofs

Auf dem Paradieshof in Schonach steht demnächst ein mobiler Hühnerstall auf den Wiesen, der Platz für knapp 200 Hennen und zwei Hähne hat.

Schonach. Die Idee zur Legehennenhaltung beschäftigte Pamela und Christian Fehrenbach schon länger. Sie wollten ihren kleinen und großen Feriengästen zeigen, dass das Ei nicht im Supermarktregal gelegt wird, sondern dass dazu pickende und scharende Hühner in Freilandhaltung gehören können.

Aus dem anfänglichen Plan, mit zehn oder zwölf Hennen zu starten, ließen sich Pamela und Christian Fehrenbach vom mobilen Hühnerstall für rund 200 Hühner begeistern. Außerdem war das Ehepaar schon öfter angefragt worden, ob man bei ihm nicht Eier kaufen könnte. "Abgesehen der Stallgröße", so Pamela Fehrenbach, "ist der tägliche Aufwand mit Füttern, Wasserversorgung und Tiere kontrollieren nicht wesentlich größer, ob da 20 oder 200 Hennen unterwegs sind. Der mobile Hühnerstall ist so konzipiert, dass der Kraftaufwand für die tägliche Fütterung sich in Grenzen hält."

Vor kurzem zogen die Hennen auf dem Paradieshof ein und, so sie sich eingelebt und ihre Legegewohnheiten im Stall verfestigt haben, geht es für die Bio-Hennen auf Tour über die Wiesen des Hofs.

Christian Fehrenbach plant einen gut 1000 Quadratmeter großen Auslauf einzuzäunen, in dem dann das Hühnervolk kratzen und scharen kann. Zwei Ziegen sollen dort Wachaufgaben übernehmen und bei Gefahr durch Greifvögel oder Fuchs für großes Theater sorgen.

Fehrenbachs, die ihren Hof nach Bioland-Richtlinien bewirtschaften, ist es wichtig, dass von der Herkunft der Rhodeländer Hennen über die Fütterung und Vermarktung bis zur Schlachtung alles nach den strengen Bioland-Regeln abläuft.

Die Eier, die ab Mitte Juni zum Verkauf angeboten werden sollen, gibt es an verschiedenen Verkaufsstellen in Schonach und Schönwald und jeden Freitag auf dem Paradieshof. Für die Verwendung der Brucheier hat Pamela Fehrenbach bereits Kontakt mit einem Hersteller von Bio-Nudeln aufgenommen.

In einem neuen Verkaufshäusle sollen neben eigenen Eiern und Nudeln auch die Milch der Milchviehherde angeboten werden.

Insgesamt investierte das Schonacher Landwirtsehepaar rund 40 000 Euro in das neue Betriebsstandbein. Neben dem mobilen Hühnerstall waren weitere Investitionen in die Verpackung und Kennzeichnung der Eier nötig. "Wir hoffen sehr, dass es gut anläuft und die Biohaltung seine Akzeptanz findet", erklärt Pamela Fehrenbach gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Regionale Versorgung, direkter Einkauf beim Erzeuger sind zwar Themen, die im Trend liegen und die Corona-Krise habe in erschreckender Weise auf Abhängigkeiten aufmerksam gemacht.

Für Fehrenbachs ist der Einstieg in die Bio-Eiererzeugung ein Zwischenschritt. "Ich hab noch viele Ideen", sagt Pamela Fehrenbach und lacht. Sie kann sich durchaus vorstellen, in die Bio-Fleischvermarktung einzusteigen. Aber erst einmal wollen Fehrenbachs sehen, wie die Direktvermarktung ihrer zertifizierten Bio-Lebensmittel ankommt.