Waldtherapeutin Shirin-Yoku Petra Hettich bietet ab Mai jeden Monat Waldbaden an und sie ist gespannt, wie das Angebot angenommen wird. Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Petra Hettich führt ab Mai in das "Waldbaden" ein / Ergänzung für die Genusswandertouren

Schonach. Im Rahmen der Ferienland-Genusswandertouren bietet Petra Hettich ab Mai einmal monatlich das Waldbaden an, und sie ist gespannt, wie das neue Angebot ankommt.

Die positive Wirkung des Waldes und seiner Düfte kennt sie als ganz elementare Erfahrung seit ihrer Kindheit. Wenn ihr Vater mit harzigen Händen und Arbeitskleidern aus dem Wald die wohlriechenden Duftnoten mit ins Haus brachte, empfand sie dies als erfrischend, stärkend und schön.

Aus diesem Grund fühlte sie sich von der Ausbildung zur Waldtherapeutin im Sinne des japanischen Shirin-Yoku sofort angezogen. Zum einen, um ihre eigenen Erfahrungen und Intuitionen zu überprüfen und auch, um über die Hintergründe der Therapieform Bescheid zu wissen. Ein dreitägiges Seminar des Naturheilvereines Baden-Baden wies sie in die Grundlagen ein und verlieh ihr nach erfolgreichem Abschluss den Titel Waldtherapeutin.

Die Übersetzung der Waldtherapie zu Waldbaden findet sie zwar nicht sehr überzeugend, ein Aufreger stellt es für die Schonacherin aber auch nicht dar.

Petra Hettich legt Wert auf die wissenschaftliche Basis des Waldbaden, das in Japan in dieser Form entstand und dessen Ergebnisse dokumentiert sind.

"Da kann man was Esoterisches daraus machen, viele tun das auch", kommentiert sie nüchtern die Aussagen und Versprechen von mehr oder weniger fachlich kompetenten "Waldverstehern". Sie bezieht sich auf ihre eigenen Erfahrungen und auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Als positive Effekte des Aufenthaltes im Wald nannte sie die Stärkung der Psyche und des Körpers. Nachweislich erhöht eine Waldtherapie die Anzahl von Killerzellen im Körper, die Infekte bekämpfen.

Terpene beruhigen

Die Terpene, die der Wald ausschüttet, stärken die seelische Verfassung, fördern die Gelassenheit, wirken beruhigend und regen das logische Denkvermögen an. Für ihre rund zweieinhalbstündigen Touren wählt Petra Hettich einen Parcours, der völlig unspektakulär die Kursteilnehmer leitet.

"Es ist ein sehr gemäßigtes Tempo", beschreibt sie das Waldbaden, "es wird sehr ruhig und es wird wenig gesprochen." Ganz bewusst und mit viel Achtsamkeit wird die kleine Gruppe unter ihrer Anleitung durch den Wald geführt.

Sich selbst wahrzunehmen, sich im Kontext mit der Natur zu empfinden und der Natur mit Achtsamkeit zu begegnen, das werden Themen beim Waldbaden sein.

"Das hat aber nichts mit Botanik zu tun", erklärte Petra Hettich. Und ob Bäume umarmt werden, überlässt sie jedem selbst. Sie ist sich sicher, dass die Waldbesitzer von jeher die positive Wirkung des Waldes auf ihr Wohlbefinden gespürt haben.