Stiftung zeigt die Entstehung einer Bronzeplastik / Einzigartiges Filmdokument über den Künstler zu sehen
Von Wilfried Strohmeier
Schonach. Am Wochenende öffnen sich erstmals die Türen zum Atelier und zu den Ausstellungsräumen von Klaus Ringwald im Alfred-Feudel-Weg 12. Seit Monaten sind die Verantwortlichen der Klaus-Ringwald-Stiftung – Silvia Hettich, Rainer Huber und der Kunstkreis – am Vorbereiten. Momentan wird die Ausstellung realisiert und am 26. und 27. September sowie 3. und 4. Oktober der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Nach Ringwalds Tod im November 2011 ging sein Gesamtwerk an die Klaus-Ringwald-Stiftung. Diese hat in den vergangenen Jahren den Nachlass geordnet und hat sich nun entschlossen, die erste Ausstellung nach dem Tod des Künstlers zu realisieren. Die Ausstellungsräume waren zum Zeitpunkt des Todes von Ringwald so gut wie im Rohbau. Diese hat man auch so belassen, einzig Brandschutzauflagen kam man nach und Unfallverhütungsvorschriften.
Die Idee zur Ausstellungskonzeption war, die Parallele vom halb fertigen Gebäude zur halb fertigen Bronzeplastik zu ziehen. So steht nicht das fertige Kunstwerk im Mittelpunkt, sondern der Schaffensvorgang. Den Besuchern wird ein Eindruck vermittelt, wie Ringwald arbeitete, und somit stehen vor allem die Gipsabdrücke im Mittelpunkt.
Die Ausstellung ist in drei Bereiche unterteilt: Im Untergeschoss ist die Kunst im öffentlichen Raum zu sehen, Entstehung eines Porträts und ein einzigartiges Filmdokument, wie Ringwald die Skulptur "Christus auf dem Thron" schuf. Das Original ist über dem Christ-Church-Gate der Kathedrale von Canterbury angebracht.
Im Erdgeschoss gibt es die Abteilung Köpfe und Viecher zu sehen und im Obergeschoss sakrale Kunst, denn Ringwald hat auch einige Kreuzwege realisiert. Weiterhin ist im Haus eine Werkstattecke eingerichtet, in der vieles gezeigt wird. Im Atelier selbst laden die Mitglieder der Kunststiftung zum Gespräch ein. Es gehe vor allem darum, den Künstler den Menschen seiner Heimat zu zeigen und diesen einen Blick sozusagen hinter die Kulissen zu bieten. Silvia Hettich beschreibt die Details. Es gehe nicht um das fertige Produkt, sondern um den Fertigungsprozess. Ringwald wunderte sich immer wieder, dass es vor allem um das Gewicht und den Preis einer Skulptur ging, aber nie um den Entstehungsprozess und so steht nicht Bronze, sondern der Gipsabdruck im Mittelpunkt.
Weitere Informationen: Die Besucher werden gebeten nicht mit dem Auto zum Atelier zu fahren, da die Parkplätze begrenzt sind. Es ist ein Shuttle-Bus ab dem Haus des Gastes eingerichtet.