Franziska Scherzinger-Nagel vom Vorstandsteam der Landfrauen der Raumschaft Triberg und Diakonie-Chefarzt Dirk Watermann begrüßen die Teilnehmer zum Vortragsabend zum Thema Brustgesundheit. Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder Bote

Landfrauen: Bei seinem Vortrag über Brustkrebs werden Wissen und Gehörtes vertieft und richtiggestellt

Schonach. Jede neunte Frau in Westeuropa erkrankt an Brustkrebs. Grund genug für die Landfrauen der Raumschaft Triberg sich mit Diakonie-Chefarzt Dirk Watermann aus Freiburg mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Tätig am geprüften Brustzentrum Südbaden erläuterte Watermann den Frauen ausführlich, was die Zertifizierung ausmache. Von der Diagnose bis zur plastischen Chirurgie werden in diesen Zentren die Frauen umfassend medizinisch und psychisch von einem Netzwerk betreut.

Watermann ging in seinem Vortrag Diagnose und Früherkennung genau durch, informierte über die Behandlung und die anschließenden Maßnahmen zur Schmerztherapie, Versorgung mit Implantaten oder Prothesen sowie die psychische Betreuung.

Während des Vortrags entwickelte sich der Dialog und Wissen und Gehörtes wurden vertieft und richtiggestellt.

So räumte Watermann mit dem Vorurteil auf, Kohlgemüse fördere den Brustkrebs und mit der These, dass die Probenentnahme, den Tumor bösartig werden lasse. Eine Fülle von unterschiedlichen Faktoren könne die Tumorbildung unterstützen, einen Risikofaktor schlechthin, wie bei anderen Krebserkrankungen gäbe es nicht.

Vorbeugend riet Watermann den Frauen dazu körperlich aktiv zu bleiben und täglich mindestens zehn Minuten spazieren zu gehen. Außerdem empfahl er ihnen, sich am Normalgewicht zu orientieren. "Das ist das einzige, was wirklich etwas bringt", bestätigte er. Das werde allerdings nicht beworben, weil daran kein Geld zu verdienen wäre, fügte er hinzu.

Als richtigen Aufreger bezeichnete er, wie das Riesenthema Brustkrebs am Sachbuchmarkt und bei Nahrungsmittelergänzungspräparaten vermarktet werden. "Es gibt aus naturwissenschaftlicher Sicht keine Diäten, die gegen Brustkrebs wirken, außer höchstens die, der Gewichtsreduktion. Und es gäbe auch keine Pillen, Therapien und Super-Foods, die Brustkrebs vorbeugten. "Das ist alles Humbug, bleiben sie in Bewegung und ernähren sich normal", unterstrich er die Bedeutung eines gesunden Lebenswandels.