Fernab jeder Zivilisation leben die Naturvölker in Sumpfgebieten im Urwald heute noch scheinbar unberührt. Foto: Oelrich Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Bertram Rueb berichtet über seinen "Spezialurlaub"

Schonach. Einen besonderen Gast mit einer wirklich außergewöhnlichen Multivisionsshow hatte der Schwarzwaldverein Schonach in der Vereinsgaststätte des FC Schonach: Der Gengenbacher Bertram Rueb hatte einen "Spezialurlaub" in ein Land gemacht, das teilweise noch beinahe in der Steinzeit lebt: Irian Jaya auf West Papua.

Auf den Spuren der Ureinwohner vom Stamm der Korowais (oder Kolufo), der Danis oder Asmats erlebte die Gruppe um den Gengenbacher Polizisten und seine Frau Sonya viele Unwägbarkeiten – am Ende gestand der Vorsitzende des Schonacher Schwarzwaldvereins, Herbert Fehrenbach, dass er zwar zutiefst beeindruckt war, jedoch selbst niemals dorthin gehen würde – zu sehr fernab jeder Zivilisation sei es ihm dort.

Tatsächlich sei der Urwald für die Kinder der Ureinwohner (die allesamt vor nicht allzu fern liegender Vergangenheit noch ihre Feinde auf ganz spezielle Art verspeisten) Spielwiese – eine Spielwiese, die Fehler nicht verzeiht.

So berichtete er von einem Mädchen der Korowais, das sich wohl ein Bein gebrochen hatte, das dann so schlecht zusammen gewachsen war, dass es das Baumhaus in rund 20 Metern Höhe nicht mehr verlassen konnte – tragisch bei einem nomadisierenden Volk.

Mittlerweile seien viele der Ureinwohner so zivilisiert, dass sie dem Alkohol verfallen seien, der Urwald werde für Palmöl gerodet – natürlich illegal, doch wo kein Kläger, da kein Richter. Über verschlungene, eigentlich nicht vorhandene Wege habe man sich vorwärts gekämpft, nie war man sicher, dass die Pfeile der Ureinwohner sich nicht doch "versehentlich" lösten, wenn man auf die Weißen zielte.

Der eine oder andere Zuschauer war angewidert, wenn man sah, dass selbst die Kinder dicke Maden oder Insekten verzehrten. Unter übelsten Bedingungen über selbst gebaute Brücken der Träger, durch Sumpfgebiete im tiefsten Urwald wanderte die tapfere Gruppe auf den Spuren der verschiedenen Völker, bis sie letztendlich mit ebenso abenteuerlichen Flugzeugen wieder zurück in die Zivilisation fanden.

Tief beeindruckt waren die Besucher im "Volltreffer", die im Nachgang noch etliche Fragen hatten, die Rueb geduldig beantwortete. Rueb ist für die Schonacher kein Unbekannter, er hatte schon andere Reisen vorgestellt, so die Reise zum zweithöchsten Berg der Welt, den K2. Am Ende erhielt er von Herbert Fehrenbach ein kleines Präsent.