Premiere für Hauptamtsleiterin Jennifer Hopf bei der Landtagswahl. Ihr Amtsvorgänger Robert Duffner unterstützt sie bei der Meldung der Ergebnisse. Foto: Bolkart Foto: Schwarzwälder-Bote

Landtagswahl: Mit 54,3 Prozent erzielt Karl Rombach im Wahlkreis eins sein bestes Teilresultat

Von Rita Bolkart

Zahlreiche gewissenhafte Wahlhelfer sorgten dafür, dass kurz nach 19 Uhr das mit Spannung erwartete Schonacher Landtagswahlergebnis feststand.

Schonach. Der CDU-Vorsitzende Herbert Fehrenbach bezeichnete das Landesergebnis seiner Partei als enttäuschend. "Es ist eine Persönlichkeitswahl geworden", bedauerte er, "Sachthemen wurden nicht zur Kenntnis genommen".

Für den Schonacher CDU-Landtagsabgeordneten Karl Rombach hätte er sich in der Heimatgemeinde ein besseres Ergebnis (50,5 Prozent) erhofft. "Karl hat eine gute Politik gemacht, der ländliche Raum liegt ihm sehr am Herzen", konnte Herbert Fehrenbach das Wählervotum nicht nachvollziehen. Mit 54,3 Prozent erzielte Karl Rombach im Wahlkreis eins (Sommerberg-Ost) sein bestes Teilresultat.

Enttäuschung auch beim SPD-Vorsitzenden Volker Kölsch. Das Ergebnis in Schonach kommentierte er gelassen: "Hier ist Karl-Rombach-Land". Dennoch stellten ihn die 5,3 Prozentpunkte, die Hennig Keune holte, nicht zufrieden. Gut gemachte, aber schlecht verkaufte Politik machte er für das "unverdient enttäuschende" Landesergebnis verantwortlich und vermutete einen Wählerfluss von der SPD zu den Grünen.

"Ich freue mich über ein starkes Ergebnis in Schonach für Karl", interpretierte Bürgermeister Jörg Frey kurz nach der Auszählung. Am Endergebnis sei deutlich abzulesen, dass die bekannten, heimischen Kandidaten von den Wählern bevorzugt werden, führte er aus und stellte fest, dass in Schonach noch nie soviel Grün gewählt worden wäre. Nachdem das vorläufige amtliche Endergebnis vorlag freute sich Frey für Rombach, dass er weiter Landtagsabgeordneter bleibt. Auch die Tatsache, dass mit der Biobäuerin Martina Braun (Grüne) aus Linach künftig zwei Bürger aus der Region als Ansprechpartner vor Ort vertreten sein werden, stärke den Schwarzwald-Baar-Kreis und den ländlichen Raum.

Bereits bei der Auszählung zeigten sich die Wahlhelfer überrascht, wie kontinuierlich die Stimmzettel der AfD sich häuften. Insgesamt konnte die Partei 10,4 Prozent der Stimmen erringen, das beste Ergebnis erreichten sie im Wahlkreis fünf (Untertal) mit 16,7 Prozent. "Ich bin total schockiert – die AfD als drittstärkste Kraft hier in Schonach", äußerte sich Wahlhelferin Evi Riehle, und auch Volker Kölsch bezeichnete das Ergebnis als erschreckend. "Abwarten, was dabei herauskommt", hofft er auf die politische Auseinandersetzung. "Die Flüchtlingsproblematik ist ein europäisches Problem", kann Herbert Fehrenbach den Wahlerfolg der AfD nicht nachvollziehen. Er interpretierte das Ergebnis als Protestwahl und als Plattform der notorischen Nichtwähler.

Für Hauptamtsleiterin Jennifer Hopf gestaltete sich der erste Wahltag in ihrer Verantwortung aufregend und interessant. Gut vorbereitet und organisiert, gab es keinerlei Probleme im Ablauf. Unterstützung erhielt sie von ihrem Amtsvorgänger Robert Duffner und profitierte von seiner jahrzehntelangen Erfahrung. Mit insgesamt 35 Wahlhelfern erledigte sie ihre erste Wahlauswertung in ruhiger, konzentrierter Atmosphäre.