Der Weidenbohrer hat erneut zugeschlagen: Die Stadt Lahr lässt befallene Bäume südlich des Seeparks aus Sicherheitsgründen entfernen.
Der Forstbetrieb der Stadt Lahr muss auf dem Flurstück, das nördlich an den Mietersheimer Fußballplatz anschließt, Pappeln fällen. Ein Baumschädling – der aus dem Seepark bekannte Weidenbohrer – hat den Pappelbestand auf dieser Fläche angegriffen und für reichlich Totäste, Grünastabwurf, Pilzabfall und instabile Einzelbäume gesorgt, informiert das Rathaus in einer Mitteilung.
Aufgrund der Nähe zum Sportplatz und zum Seepark sei der Eingriff zwingend erforderlich, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Gefahr drohender Baumstürze abzuwenden. Akut müssen Anfang Juli etwa 25 große Pappeln direkt nördlich des Sportplatzes gefällt werden.
Eine weitere, weniger dringliche Entnahme entlang der Wege des Seeparks sei für Oktober vorgesehen; wie viele Bäume dann betroffen sein werden, sei noch offen, so die Stadt weiter. Die Bäume werden in den Innenbereich des Waldes gefällt, um die umliegenden Flächen vor Schäden zu schützen. Nicht vom Schädling befallenes Holz kann zum Teil als Alt- und Totholz auf der Fläche verbleiben und so als liegende Biomasse weiter eine ökologische Funktion erfüllen.
Naturschutzbehörde hat keine Einwände
Die Stadtverwaltung hat laut der Mitteilung vorab dem Amt für Waldwirtschaft und der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Ortenaukreis die fachliche Situation erläutert. Dort seien gegen die Entnahme der Bäume keine Einwände vorgebracht worden. Insbesondere der Schutz von Saatkrähen sei nicht gefährdet, da sich derzeit keine Brutkolonie von Saatkrähen oder sonstigen Rabenvögeln in den betroffenen Bäumen befindet.
Im gesamten Bereich gebe es einen gewissen Bestand von naturverjüngten Bäumen, die der Forstbetrieb pflegen und in ihrem Wuchs fördern wird. Ziel ist, die aufgrund der Fällung entstehenden Lücken so rasch wie möglich zu schließen, so die Stadt weiter. Der Forstbetrieb wird in diesem Wald angesichts des Schädlingsbefalls jedoch nicht mehr auf die Baumarten Pappeln und Weiden, sondern auf die weniger empfindlichen und besser angepassten Baumarten Erle, Sumpfzypresse, Sumpfeiche, Moorbirke und Flatterulme setzen.
Sperrung ist keine Option
Eine Sperrung des Sportplatzes und eines Teils des Seeparks, die alternativ zur Baumfällung grundsätzlich möglich wäre, hält die Stadtverwaltung nicht für umsetzbar. Angesichts einer Baumwurflänge von mindestens 30 Metern müssten in diesem Fall sowohl der Sportbetrieb auf dem Fußballplatz als auch der Freizeitbetrieb im betroffenen Teil des Seeparks eingestellt werden, informiert die Stadt.