Olaf Scholz ist der erste G-7-Führer der Xi nach dessen Wiederwahl besucht. Foto: AFP/JENS SCHLUETER

Symbolisch kommt der China-Besuch von Olaf Scholz zur Unzeit. Sachlich ist er richtig und angebracht, kommentiert Christian Gottschalk.

Kürzer als Olaf Scholz kann man China praktisch nicht besuchen. Der Trip des Kanzlers ist als Tagesausflug angelegt, ohne Übernachtung in Peking. Verglichen damit ist die Aufregung im Vorfeld der Reise beachtlich. Aus dem Außenamt gibt es gute Tipps für das richtige Verhalten, aus jeder Ecke melden sich politische Freunde und noch weniger Wohlmeinende zu Wort, um zu erklären, auf was der Kanzler aber ganz bestimmt zu achten habe. Die einen kritisieren, dass Scholz überhaupt in den Flieger steigt, die anderen mahnen ihn, dort wenigstens deutliche Worte zu hinterlassen. Auf der Mainstreamautobahn der öffentlichen Meinung ist mit diesem Besuch kein Blumentopf zu gewinnen.