Christian Wörpel freut sich sichtlich über sein gutes Abschneiden bei seiner zweiten Kandidatur um den Schönwälder Rathauschefsessel. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Schönwälder schenken Bürgermeister mit 94,26 Prozent der Stimmen erneut ihr Vertrauen

Christian Wörpel geht in seine zweite Amtszeit als Bürgermeister von Schönwald. Er war am Sonntag einziger Kandidat im Rennen um den Chefsessel im Rathaus. 94,26 Prozent der abgegebenen, gültigen Stimmen entfielen auf den 37-Jährigen. Die Wahlbeteiligung lag bei 46,12 Prozent.

Schönwald. Es dauerte lange, bis der alte und neue Bürgermeister Schönwalds über seine Wahl Bescheid wusste – die Computertechnik machte Wahlleiterin Monika Ganter schwer zu schaffen. Erst gegen 19.30 Uhr konnte sie den Wahlausschuss zusammenrufen.

Dann trat der Wahlausschussvorsitzende Adalbert Oehler vor die interessierten Bürger und konnte die Zahlen verkünden. Immerhin 934 der insgesamt 2025 Wahlberechtigten hatten gewählt, was einer Wahlbeteiligung von immerhin 46,1 Prozent entspricht. Zwar hatten sich einige Wahlberechtigte sogar für Donald Trump, "Spongebob Schwammkopf" entschieden oder auch, wie bei der Vorwahl, für den Bürgermeister der Nachbarkommune Schonach – Jörg Frey erhielt 20 Stimmen – doch die große Mehrheit der 889 gültigen Stimmen entfielen mit 94,26 Prozent beziehungsweise 838 Stimmen auf den Amtsinhaber und einzigen Kandidaten Christian Wörpel. 45 Stimmen waren ungültig.

Neben Bürgern und Ratsmitgliedern aus Schönwald hatten es sich auch Landrat Sven Hinterseh sowie die Bürgermeisterkollegen Jörg Frey aus Schonach, Gallus Strobel aus Triberg und Josef Herdner aus Furtwangen nicht nehmen lassen, dem neuen und alten Bürgermeister zur Wahl zu gratulieren – mit Maske und Abstand, versteht sich.

"Eigentlich hofften wir, die 50 Prozent zu knacken", verriet Oehler. Doch angesichts der Tatsache, dass Wörpel der einzige Bewerber war, müsse man anerkennen, "dass immerhin" 46 Prozent zur Wahl gekommen waren.

"Wir haben gemeinsam noch sehr viel vor. Ich denke, zusammen mit Verwaltung und Gemeinderat sind wir eine Supertruppe", so Oehler. Der noch immer recht junge Bürgermeister habe sehr viel Schaffenskraft, die er sich aber auch durch Auszeiten erhalten sollte. Und er solle dabei auch Zeit für seine Familie einplanen.

Landrat Sven Hinterseh blickte auf acht Jahre fruchtbarer und vertrauensvoller Zusammenarbeit zurück. "Wir sehen landauf, landab deutlich schlechtere Zahlen als die vorliegenden", verriet er. Einen unaufgeregten Stil der Zusammenarbeit erlebe er bei Wörpel, viele Dinge habe er umgesetzt und er wisse, der Bürgermeister habe noch einiges "in der Pipeline". Besonders sei er von der interkommunalen Zusammenarbeit in Sachen Wasserversorgung angetan, verriet Hinterseh. Auch sei Wörpel sehr aktiv, wenn es gelte, Fördertöpfe anzuzapfen. Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Der Sprecher der Bürgermeister im Kreis, Jörg Frey, sah die 46 Prozent Beteiligung ebenfalls als sehr gut an: "Das gibt Kraft und Rückenwind. Die Schönwälder haben eine gute Wahl getroffen", schloss er.

Das letzte Wort gehörte dem neu Gewählten, der den "wunderbaren Abend" genoss und dem ein Stein vom Herzen gefallen sei, wie er betonte. Er habe die größte Freude an diesem Ergebnis an einem Tag, der sich unendlich hingezogen habe. "Wir haben schon gemeinsam vieles bewegt; nun freue ich mich auf die weitere gemeinsame Zeit", so Wörpel. Sein Dank galt vor allem auch seiner Frau Cathrin, die oft auf ihn verzichten müsse, die ihm aber immer den Rücken stärke. "Leider", stellte er fest, fehle nun sein kürzlich verstorbener Amtsvorgänger Hans-Georg Schmidt, der ihn vor acht Jahren bestärkt habe, sich um das Amt zu bewerben. Er sei sich aber auch der großen Verantwortung bewusst, die das gute Wahlergebnis mit sich bringe.