Foto: Hans-Jürgen Kommert

Kindergarten, Schule und viele Familien sind beim Kinderumzug dabei und trotzen dem Schnee.

Schönwald - Im Wortsinn keinen leichten Stand hatten die jungen Narren beim Kinderumzug in Schönwald. "Schneewald" wird das Dorf gerne genannt, und das traf am Schmutzigen Donnerstag besonders zu. Sturmböen und heftiger Schneefall sorgten dafür, dass sich die Zuschauermassen eher zurückhielten.

Da, wo es möglich war, "unter Dach" zu stehen, hatten sich einige wenige Besucher am Straßenrand eingefunden, der Rest hatte sich gleich in die Uhrmacher-Ketterer-Halle geflüchtet. Dabei gab es bei den Teilnehmern allerlei zu sehen – der Kindergarten hatte sich mit großer Fantasie dem Thema Indianer und die Richard-Dorer-Schule verschiedensten Berufen gewidmet.

Voraus marschierten die Putzfrauen des Musikvereins Kurkapelle unter der Leitung der Oberputzfrau Gerhardine Feiertag, die offensichtlich absolut wetterfest sind – sie kannten kein Pardon, sie legten eine kernige Gangart vor – wahrscheinlich wollten sie vor allem endlich ankommen.

Dem Wetter angepasst, dauerte das Aufhängen der Fasnetpuppe am Hallenbad nicht allzu lange, in Windeseile wurde sie hinaufgezogen. Dann zog der Lindwurm in Richtung Rathaus, wo es der Aufforderung von Narrenchef Christof Kammerer brauchte, um die eine oder andere Hexe und mehrere Hirtebuebe auf die "Zugbrücke" der Festung zu holen. Gegenwehr gab es von Seiten des Bürgermeisters Christian Wörpel keine – aber eine Ausrede: Er würde den Schlüssel freiwillig herausrücken, aber er habe ihn verloren, als er das Rathaus in der Mittagszeit verließ. Irgendwo im Schnee sei er, weil er da gestürzt sei.

Nicht einfach gestaltete sich die Suche, da der Sturm einiges an Schnee herangetragen hatte. Schließlich fand einer der kleinsten Hirtebuebe das kostbare Stück. Wörpel meinte, dass er auch andere Sachen zu tun habe, er brauche das Rathaus mal eine Weile lang nicht. Unter großem Jubel präsentierte Kammerer den Schlüssel.