Seinen 80. Geburtstag feiert am Mittwoch Hubert Heger. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Jubilare: Hubert Heger blickt auf 80 erfüllte Lebensjahre / Letztes Projekt 1993 in Malaysia

Schönwald (hjk). Geboren am 12. Januar 1938 in Zwittau in Mähren und aufgewachsen in Waldkraiburg in Oberbayern, hätte sich Hubert Heger wahrscheinlich lange nicht träumen lassen, dass er seinen Lebensabend einmal in Schönwald im Schwarzwald verbringen könnte.

In Waldkraiburg besuchte er die Volksschule, die letzten Jahre allerdings verbrachte er von 1952 bis 1954 in einer Klosterschule im bekannten Wallfahrtsort Altötting. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Maschinenschlosser, um danach einige Monate an einer Revolverdrehbank bei der MAN in Nürnberg zu arbeiten. "Das war eine richtig harte Zeit – und danach wusste ich, dass das nicht meine Welt werden sollte", blickt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten zurück. Dann war er bei der Bundeswehr als Flugzeug-Hydrauliker von 1959 bis 1960 tätig. Als Vorbereitung musste er die Technische Schule der Luftwaffe I in Kaufbeuren absolvieren.

Als Kraftwerke-Ingenieur die Welt bereist

Nach den 18 Monaten Wehrpflicht begann er ein Maschinenbau-Studium am Oskar-von-Miller-Polytechnikum München, das er 1964 als Ingenieur abschloss, später legte er ein Zweitstudium ab, das er als Schweiß-Fachingenieur abschloss. Ab 1964 arbeitete er als Ingenieur bei der Firma Siemens und der KWU (Kraftwerks-Union), einem Gemeinschaftsunternehmen der Firmen Siemens und AEG. Für diese war er weltweit im Einsatz, um Kraftwerke zu bauen.

"Ich habe alle Kraftwerkstechniken betreut, sei es Kohle, Erdöl, Erdgas oder auch Nukleartechnik. Fünf Projekte davon habe ich als Oberbauleiter geführt, also letztlich die Gesamtverantwortung getragen. Das war ein in jeder Hinsicht höchst interessanter Beruf, der allerdings auch sehr hohe Anforderungen beinhaltete. Ein Acht-Stunden-Tag war dabei undenkbar", betont Heger.

1970 hatte er seine Frau Marlies in Stuttgart kennen- und lieben gelernt, die er noch im selben Jahr in der Triberger Wallfahrtskirche heiratete, die Ehe wurde durch die Geburt zweier Töchter gekrönt. Diese leben heute in Detroit und Düsseldorf und haben dem stolzen Großvater je zwei Enkel beschert. "Meine Frau hat mich bei jedem neuen Projekt begleitet, was für sie sicher nie leicht war – sie musste sich alle paar Jahre einen neuen Freundeskreis aufbauen", räumt er ein.

Sein letztes Projekt begann Hubert Heger im Jahre 1993 in Malaysia, wo er ein Combined Cycle Power Plant CCPP in Weltrekordzeit baute, es ging bereits 1996 ans Netz. Es bildete eine Kombination aus zwei Gasturbosätzen und einer nachgeschalteten Dampfturbine mit Generator. "Danach ging ich in den Ruhestand und zog nach Schönwald; dort hatten wir 1975 ein Grundstück erworben und ein Haus gebaut, das lange Jahre von meinen Schwiegereltern bewohnt wurde", fasst er seine letzten beruflichen Tätigkeiten zusammen. Auf dem Papier sei er bereits seit 1976 Schönwälder Bürger.

Sport dient als Ausgleich für berufliche Tätigkeit

In jungen Jahren hielt er sich mit Leichtathletik fit, dazu kamen Ski im Winter und später Segeln und Tennis – heute alles Geschichte. "Zu unseren Wettkämpfen sind wir früher mit dem Fahrrad gefahren", erzählte er lachend.

Seine Hobbys sind Reisen, die ihn auch schon mal dorthin führen, wo er einst beruflich tätig war. Der Flight Simulator sei ein Hobby, das ihn an den PC binde – dazu komme noch immer Gartenarbeit sowie die Tätigkeit bei "Aktiv für Schönwald" und der Ortsentwicklungsgruppe.

"Meine Kinder und Enkel habe ich in den Weihnachtsferien genießen dürfen – zu meinem Geburtstag werden sie wohl nicht kommen können. Dafür werden wir zusammen ein schönes Grillfest feiern, wenn es wieder warm ist", erzählt er abschließend.