Er wird an vielen Stellen fehlen: Schönwalds Altbürgermeister Hans-Georg Schmidt wurde am vergangenen Samstag zu Grabe getragen. Das Bild zeigt den aufgebahrten Sarg. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Beisetzung: Unter großer Anteilnahme auf dem Schönwälder Friedhof zu Grabe getragen

Noch vor wenigen Wochen hatte Schönwalds Altbürgermeister Hans-Georg Schmidt über seine Pläne gesprochen, seine vielen Vereinsämter sukzessive abzugeben, um mehr Zeit für seine Familie zu haben – nun wurde er nach seinem plötzlichen, unerwarteten Tod am vergangenen Wochenende auf dem Friedhof seines Dorfes bestattet.

Schönwald. Groß war die Anteilnahme nicht nur im Dorf. Der Verstorbene war auch außerhalb des Kurorts eine bekannte Persönlichkeit.

Pfarrer Andreas Treuer wies darauf hin, dass in Schmidts 32-jähriger Amtszeit auch der Neubau der Aussegnungshalle fiel – nur eines der vielen Projekte, die er verwirklichen konnte, das Dorf trägt in vielerlei Hinsicht seine Handschrift. "Wir sind nicht hier, um Abschied zu nehmen, sondern um uns dankbar zu erinnern an einen außergewöhnlichen Menschen. Er hat nicht gehaushaltet mit seiner Zeit und seiner Kraft, sondern stets alles gegeben, um etwas voranzutreiben", betonte der Geistliche.

Schmidts Nachfolger im Amt, Bürgermeister Christian Wörpel, stellte fest, dass die Gemeinde eine besondere Persönlichkeit verloren habe. Schmidt habe viele Spuren hinterlassen als Macher mit unbändigem Tatendrang, der auch die Beziehung zur Partnergemeinde Bourg-Achard so intensiv beeinflusst hatte, dass er schon vor vielen Jahren zum Ehrenbürger der französischen Kleinstadt ernannt wurde.

Roger Kehle, Präsident des Baden-Württembergischen Gemeindetags und Studienkollege des Verstorbenen, erzählte, dass Schmidt bereits während des Studiums seine Laufbahn vorgab: Er wollte immer Bürgermeister werden. Zunächst aber habe er als Spezialist für Gemeindefinanzen schon im Studium für mehrere Gemeinden die Jahresabschlüsse gemacht und später zunächst auch als Kämmerer gearbeitet. Sein Wunsch sei auch gewesen, eine Familie mit Kindern und eines Tages auch vielen Enkeln zu haben – all diese Wünsche seien eingetroffen.

"Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren" – mit diesem Zitat, das Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben wird, eröffnete Markus Aydt, Geschäftsführer der Sozialstation St. Marien seine Rede. Schmidt habe die Sozialstation letztlich zu dem gemacht, was sie heute ist, er habe sie durch seine Arbeit maßgeblich geprägt und sie von einer katholischen zu einer ökumenischen Einrichtung umgestaltet. Die Demenzbetreuung sei auf seine Initiative hin gekommen. Wenn etwas angestanden sei, habe er "die Ärmel hochgekrempelt".

Carsten Droll, sein designierter Nachfolger im Vorstandsteam des Skiclubs sprach einen hoch geschätzten, liebenswerten Kameraden, den er verloren habe.

Einen Meilenstein habe Schmidt gesetzt mit dem Neubau der Jugendschanzen. Sein Credo habe gelautet, dass alle Kinder "im Scheewald" das Skifahren erlernen sollten.

"Hans-Georg wird einen Ehrenplatz in unseren Herzen haben",

Alle Wintersportarten sollten im Skiclub ausgeübt werden können, daher habe er 1996 auch das "Schneebrettfahren" eingeführt. 1990 habe er die Biathlon-Anlage angelegt, derzeit werde sie neu gestaltet, auch dabei sei er tief involviert gewesen.

Immer habe er ein offenes Ohr für neue Dinge gehabt und dabei tiefe und markante Spuren hinterlassen. "Hans-Georg wird einen Ehrenplatz in unseren Herzen haben", schloss er, auch im Namen der vielen anderen Vereine des Dorfes.

Der Pandemie geschuldet, hatten sich die Trauernden nahezu auf dem gesamten Friedhofsgelände verteilt, durch die ebenfalls weithin verteilten Lautsprecher war man im Bilde. Rebecca Peschke und Ralph Schneider sorgten für eine stimmungsvolle Umrahmung. Mit "Tears in Heaven" trafen sie ins Herz der Trauergemeinde. Der Abschluss hätte nicht treffender sein können – "Ich mach’ mein Ding". Die Grablegung begleitete eine Abordnung des Musikvereins: "Ich hatt’ einen Kameraden…"