Die himmlischen Boten und Oberschützenmeister sind stolz auf die neue Schönwälder Königsfamilie (von links): Rudi Schätzle, St. Nikolaus, Gebhard Kienzler, Vroni Storz, Pius Fattler, Knecht Ruprecht, Andreas Fehrenbach und Thomas Kern. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Gesellige Weihnachtsfeier nach Fackelwanderung / Gute Kameradschaft ermöglicht auch Erfolge

Bei der Weihnachtsfeier der Schönwälder Sportschützen auf der Escheck wurde die Königsfamilie gekürt.

Schönwald. Vorher gab es eine Fackelwanderung vom Bachmichel bis hinauf auf die Höhe. Auf halbem Weg warteten am Waldrand Vorstandsmitglieder in der Dunkelheit, um den müden Wanderern Glühwein auszuschenken. Im Gasthof Kreuz konnten sie sich dann so richtig aufwärmen.

Zunächst lief alles nach Plan, denn das Essen samt Nachtisch war lecker. Die Nerven der Schützen wurden allerdings strapaziert, weil an diesem Abend vom Nikolaus die Königsfamilie gekürt werden sollte. Niemand wusste, wer im November den Königsschuss auf die Ehrenscheibe geschafft hatte. Sogar Oberschützenmeister Rudi Schätzle stellte sich unwissend, ebenso sein Stellvertreter Tobias Moser und der sportliche Leiter Klaus Storz.

Endlich hörten die Versammelten die Glocke von Knecht Ruprecht bimmeln und schon zog das himmlische Personal ein. Beide waren stilecht gekleidet, denn St. Nikolaus trug ein Bischofsgewand, eine hohe Mitra und einen goldenen Stab. Sein Knecht stützte sich auf einen dünnen Holzstab und hatte eine Rute dabei, die er allerdings nicht benutzte. Nach einer spannenden Erzählung des Heiligen aus seinem Goldenen Buch, in der es um Hilfsbereitschaft ging, gab es eine Laudatio für mehrere Schützen, die durch ihre Hilfe für andere auffielen. "Eure Kameradschaft stimmt und nur dann stellen sich auch die sportlichen Erfolge ein. Wenn ich könnte, würde ich den Hut vor euch ziehen", fasste der Nikolaus seine Rede zusammen. "Zieh bloß nicht deinen Hut", mischte sich Knecht Ruprecht ein und blickte besorgt auf die gut befestigte Mitra seines Chefs. "Die Engel haben mir verraten, dass der Rudi 2019 nach 36 Jahren seinen Vorsitz abgeben will", bedauerte der Nikolaus und schenkte ihm zum Trost eine Flasche Wein.

Dann begann die Siegerehrung. Zum ersten Ritter wurde Andreas Fehrenbach geschlagen und zum zweiten Thomas Kern. Der Jugendliche Pius Fattler wurde zum Prinzen ernannt und Vroni Storz errang bereits zum achten Mal den Titel Schützenprinzessin.

Alle Sieger hatten in der Vergangenheit schon viele Preise und Titel geholt, die von St. Nikolaus aufgelistet und mit dem Beifall der Schützenkollegen bedacht wurden. "Gebhard Kienzler heißt der neue Schützenkönig", rückte der heilige Mann mit der wichtigsten Botschaft des Abends heraus. Während Rudi Schätzle dem stolzen Sieger die Königskette um den Hals legte, überreichte ihm der Nikolaus die Ehrenscheibe und den Pokal.