Fraktionssprecher Clemens Herrmann berichtet über die Arbeit im Gemeinderat. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

CDU: Votum zur Abschaffung / Ortsgruppe zahlt mehr an Umlagen, als durch Beiträge in die Kasse fließen

Schönwald. Mit zwei gewichtigen Anliegen trat Adalbert Oehler an die CDU-Mitglieder anlässlich der Hauptversammlung heran: Zum einen stehen im kommenden Jahr die Europaratswahlen und die Gemeinderats- und Kreistagswahlen an. Zum zweiten hinke die Schönwälder Ortsgruppe in Sachen Mitgliederbeitrag den Parteiwünschen seit Jahren hinterher.

Deutliche Worte des Vorsitzenden

Keine Vorstandswahlen, dafür aber klare Worte des Kassenprüfers Rudi Schätzle gab es bei der Versammlung Der Ortsverein zahlt an Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesverbände mehr Umlage, als sie durch Beitragseinnahmen generiert. Zuletzt 2018 seien diese Umlagen letztmalig erhöht worden, wusste auch der Vorsitzende Adalbert Oehler, auch für 2019 sei bereits eine weitere Erhöhung angekündigt. Spätestens auf der Kreisebene brauche es mindestens eine hauptamtliche Kraft, in dem Fall die Kreisgeschäftsführerin. Und dies ziehe sich konsequent nach oben durch.

Von derzeit 47 auf 55 Euro erhöht die Ortsgruppe die Mindestbeiträge, der Vorschlag seitens des Kreises war schon vor Jahren 60 Euro. "Viele Ortsvereine sind bereits auf diesem Mindestbeitrag", wusste Oehler. Ebenso sicher sei er, dass bereits viele Ortsvereine Sturm laufen gegen die Bezirksverbände – "niemand weiß wirklich, wofür die gut sind, keiner hat je gehört, dass seitens dieser Bezirksverbände irgendetwas läuft", so Oehler. Ein Votum der Mitglieder, sich der Abschaffungsbewegung anzuschließen, bekam er auch anstandslos. Eine längere Debatte dagegen entspann sich über die Beitragserhöhung, grundsätzlich ergab sich eine Gegenstimmung. Nach reiflicher Überzeugungsarbeit konnte Oehler dennoch eine einstimmige Annahme der Erhöhung mitnehmen, da bereits die letzten Kassenberichte von Stefan Dold ein Minus aufzeigten.

Das zweite Anliegen betraf vor allem die Gemeinderatswahl: Bereits am 28. März müsse man die Listen beim Wahlamt einreichen. Dabei habe er noch nicht einmal von allen Fraktionsmitgliedern des Gemeinderats grünes Licht – im Gegenteil bereits eine Absage, die von Rudi Schwer kommt – 25 Jahre Gemeinderat seien genug. "Wir müssen uns sputen", so der erprobte Wahlkämpfer, der zugleich betont, dass man in Schönwald eigentlich nicht kämpfe, sondern Überzeugungsarbeit leiste. Er wolle die Unterstützung von zwei bis drei Mitgliedern, die ihn unterstützen sollen bei der Kandidatensuche – auch für die Kreistagswahl. Auch jedes Mitglied dürfe dafür werben und Tipps für mögliche Bewerber geben. Er werde auch nicht davon abgehen, dass mögliche Kandidaten Mitglied werden sollten. Zwei Vorstellungsrunden werde es für die Kandidaten geben, eine davon in der Schwarzwaldtanne.

Ansonsten gab es an diesem Abend lediglich Regularien. Nachdem er den schon erwarteten Sinnspruch, der diesmal vom schottischen Historiker Thomas Carlyle kam, gab er einen Überblick auf das schon länger zurück liegende Jahr. Zupacken und etwas leisten für das Gemeinwesen sei schon immer auf den Fahnen der Schönwälder CDU gestanden, seit 35 Jahren gebe es die Kindersommer mit den bekannten Nachtwanderungen und die Altennachmittage, ebenso lang sammelt der Ortsverein Aluminium und stellt den Erlös dem Kindergarten zur Verfügung. Seit 30 Jahren wird der Spielplatz unterhalb des Friedhofs gepflegt, seit 22 Jahren die Modellbauschau, und nach 15 Jahren steht nun die Beihilfe für die Schwimmbadsanierung vor dem Abschluss. Dazu erhielt er die Freigabe der Mitglieder, die bis heute gesammelten Gelder in Höhe 42 336,50 Euro in eine Wasserrutsche und eine Überschattung des Kinderwasser-Bereichs sowie neue Spielgeräte für den Kinderspielplatz zu stecken. Sollte Geld übrig sein, sollte das in die Verschönerung des Eingangsbereiches fließen. So werde man es in den Finanzausschuss der Gemeinde einbringen.

Aus der Arbeit des Gemeinderats berichtete Fraktionssprecher Clemens Herrmann, der die wichtigsten Projekte auflistete – allem voran die interkommunale Wasserversorgung. Bürgermeister Christian Wörpel lobte die Zusammenarbeit aller Fraktionen zum Wohle der Gemeinde.

Geehrt werden sollten für 20 Jahre Treue Björn Dahlbeck-Martin und für 30 Jahre Rita Kern – beide hatten sich aber entschuldigt.