80 Jahre alt wurde Felix Heiliger. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Jubilare: Felix Heiliger blickt auf 80 Jahre / Umzug aus Großstadt

Schönwald. Dass Felix Heiliger seinen 80. Geburtstag eines Tages im Schwarzwald, genauer in Schönwald feiern würde, war der Frohnatur sicher nicht in die Wiege gelegt – lebte er doch bis vor einem Jahr noch in Aachen, wo er am 9. Oktober 1938 das Licht der Welt erblickte, als zweites Kind seiner Eltern nach der Tochter nun der Stammhalter.

Nach dem Besuch der Volksschule entschloss sich der Jubilar das Metzgers-Handwerk zu erlernen. Nach zwei Jahren wurde festgestellt, dass er sehr stark auf Pökelsalz reagierte und Ausschläge an den Gelenken der Arme bekam – das Aus für diesen Beruf. Doch – zu jener Zeit gab es noch traditionelle Glaser. Und genau zu einer Ausbildung in diesem Beruf entschloss sich der junge Felix. Einige Zeit lang habe er dann bei einem Vorläufer heutiger Baumärkte gearbeitet und erhielt schon bald einen Schlüssel für die Geschäftsräume. Sein Chef erklärte ihm, er dürfe jederzeit in die Firma gehen, sogar am Sonntag.

"Wir haben dann in einem Gespräch beschlossen, dass der Chef aus unserer Sicht zu viel von ihm verlange", zeigte sich seine Frau Leni überzeugt. Daher habe ihr Mann dann gekündigt und eine ganz besondere Arbeit bekommen – er durfte die Hochschule Aachen betreuen, wo es immer einen Glaser brauchte. "Meine Spezialität waren Bleiverglasungen, das ist schon etwas Besonderes, sehr filigran", erzählte er im Gespräch mit unserer Zeitung. 1964 heiratete er seine Leni, die für ihn sogar die holländische Staatsangehörigkeit aufgab - Aachen grenzt bekanntlich direkt an Holland und Belgien an. Einen Sohn bekam das Paar. "Ich heiße zwar Heiliger, aber ich war nie wirklich einer", erzählte er humorvoll.

Rund 40 Jahre arbeitete er bei der Hochschule, mit 65 ging es in den Ruhestand. In den vergangenen Jahren ging es öfter in den Schwarzwald in Urlaub, denn der Sohn war vor einigen Jahren nach Unterkirnach gezogen. "Er war es dann, der letztlich dafür verantwortlich ist, dass wir hier leben – mit ein paar Kilometern Distanz, aber immer im Blickfeld unseres Sohnes; er wollte einfach, dass wir in der Nähe sind, falls mit uns etwas wäre", schildert Felix Heiliger den Grund für den Umzug aus der Großstadt in Nordrhein-Westfalen ins beschauliche Dorf im Schwarzwald.

Viele Jahre war Skilauf seine Leidenschaft, oftmals war er mit seiner Frau in Österreich zum Skifahren und Wandern. Und er pflegte eine weitere Leidenschaft, die ihn wiederum mit Baden-Württemberg verband: "Ich liebe schnelle Autos, ich habe im Laufe der Jahre vier Porsche gefahren – was als Pensionär natürlich nicht mehr geht", schmunzelte er.

Gemeinsam mit einigen Verwandten und Freunden gibt es am Wochenende eine kleine Feier im "Küferhäusle", das Fest mit den Enkeln wird zu einem späteren Zeitpunkt zuhause stattfinden.