Der Campingplatz von oben: Laut Planung soll das Gelände erweitert werden. Foto: Lynx Camp Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat diskutiert über die Erweiterung des Campingplatzes / Plan zugestimmt

Der Campingplatz "Lynx Camp" besteht in Schönwald seit Mai 2017. Genutzt werden die ehemaligen Tennisplätze und die Umgebung beim Fußballplatz. Das Gelände gehört der Gemeinde und ist an den Betreiber verpachtet. Die Zukunftspläne wurden dem Gemeinderat nun vorgestellt.

Schönwald. "Die Auslastung des Platzes ist sehr gut", wie Bürgermeister Christian Wörpel wusste – derart gut, dass man dringenden Erweiterungsbedarf hat. Die Gemeinde Schönwald steht dem positiv gegenüber, will man doch die Entwicklung bei den brachliegenden Tennisplätzen unterstützen und langfristig sichern. Um das auch realisieren zu können, muss jedoch der Bebauungsplan geändert werden.

Am Dienstag war Christine Bauer von der fsp.Stadtplanung aus Freiburg zu Gast im Schönwälder Gemeinderat und stellte die Pläne vor. Aktuell werden eineinhalb ehemalige Tennisplätze als Stellplatz genutzt, das ehemalige Clubhaus bietet Sanitäranlage und Empfang sowie Büro. Die Betreiberin wohnt in einem Wohnmobil auf der Anlage. Nun sollen alle drei ehemaligen Tennisplätze genutzt werden, das Clubhaus fortan nur noch die Sanitäranlagen bieten und ein Holzhaus als Betreiberwohnung, Empfang und Büro dienen.

Holzhaus größter Brocken

"Bisher", so Bauer, "duldete das Landratsamt die Anlage", bei einem Ausbau müsse nun aber ein Bebauungsplan her. Dieser soll im einstufigen, beschleunigten Verfahren ohne Umweltprüfung durchgeführt werden. Bauer erklärte dem Gremium ausführlich die Vorteile dieses Verfahrens, aber auch auf welche Details zu achten ist, etwa bezüglich Brandvorschriften oder Waldabstand.

Größte bauliche Maßnahme sei sicherlich das Holzhaus, erklärte Bauer. Dieses kann auf einem größeren Baufenster erstellt werden, die maximale Grundfläche dürfe aber höchstens 200 Quadratmeter betragen. Auch nach der Erweiterung soll der Platz seinen typischen, naturnahen Charakter bewahren, weshalb sich das Holzhaus sehr gut einfügen würde. Es könnte auch ein Kiosk mit einer maximalen Fläche von zehn Quadratmetern entstehen.

Gemeinde finanziert

Hannes Göppert (FLS) wollte wissen, ob sich für den benachbarten FC Schönwald irgendwelche Einschränkungen für den Fußballplatz, vor allem hinsichtlich von Lärmschutz, ergeben würden. Dies sei nicht der Fall, versicherte Bauer. Denn der Campingplatz sei ja selbst Freizeiteinrichtung ohne schützenwerte Nutzung. Anders sähe es bei einer Belegung mit Dauercampern ein. "Aber solch eine Nutzung verbietet der Nutzungsplan".

Hans-Peter Schwer (SPD) fragte sich, wie es mit den Parkflächen in Richtung Fußballplatz aussähe. Diese, so Bürgermeister Wörpel, würden weiterhin Bestand haben. Vorgesehen sei, dass diese sowohl von Fußballplatzbesuchern als auch Campingplatzbesuchern genutzt werden könne. Dies sei auch eindeutig im Pachtvertrag geregelt.

Die Kosten für den Bebauungsplan, so antwortete Wörpel auf eine weitere Frage Schwers, würde die Gemeinde finanzieren, der Haushalt sehe entsprechende Mittel vor. "Langfristig wollen wir das natürlich auf die Pacht umlegen", versicherte er.

Dirk Fehrenbach (FLS) wunderte sich, wie es denn mit dem Wanderweg, der durch den Platz hindurchführt, künftig gehandhabt werden wird. Die Nutzung des Wanderwegs sei im Grundbuch verbrieft, so Wörpel, sei also weiterhin auch frei zugänglich. Er sah hier keine Probleme, sicherte aber auf die Anregung Fehrenbachs hin zu, den Weg noch in den Plänen des Bebauungsplans einzeichnen zu lassen.

Der Gemeinderat stimmte, bei Befangenheit von Sebastian Duffner (SPD), einstimmig zu, den Bebauungsplan aufstellen zu lassen, billigte die seitens der Gemeindeverwaltung vorgelegten Unterlagen und die Durchführung der einmonatigen Bürger- und Behördenbeteiligung.