Kein Skihock ohne Ski, entscheidet Michael "Woody Wood"-Nock und trinkt an der Schneebar einen Glühwein. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Skihock: Woody Woodnock kommt trotzdem mit seinen Brettern

Von Hans-Jürgen Kommert

Schönwald. Seit mehr als 20 Jahren gibt es den Skihock zum Jahresausklang in den letzten Tagen des Jahres im Vesperhäusle des Reinertonishofs. Es sind nicht unbedingt nur die Einheimischen, die diesen Hock lieben; vor allen Dingen kommen auch die langjährigen Gäste des Ortes. Trotz eher frühlingshafter Temperaturen kamen sie in Scharen.

"Wir kommen jedes Jahr hierher, hier ist immer eine Riesenstimmung", erzählte ein Gast aus Karlsruhe, der mit einer größeren Gruppe da war. Für tolle Stimmung sorgte neben dem Team des Vesperhäusles um Ute und Siegfried Duffner vor allem das "Baslertal-Echo“. Die Musiker um Bruno Baier und Peter Gehring sind beinahe identisch mit den Alphornbläsern, die ansonsten mit ihren Rieseninstrumenten für Unterhaltung sorgen.

Bruno Baier erklärte zunächst, wie sie sich einen Auftritt bis zum Morgengrauen vorstellen: "Wir spielen drei Stücke, dann machen wir immer eine Stunde Pause, um etwas zu trinken; und gegen eine Runde haben wir auch nichts einzuwenden", stellte er klar. Um sich direkt selbst Lügen zu strafen, denn es waren stets deutlich mehr als drei Stücke. Was die Besucher verwunderte: Die Musiker spielten ohne Noten – und dennoch funktionierte es hervorragend. Und das, obwohl einige "Aushilfen" wie beispielsweise Bernd Bruker mitspielten.

"Wenn eine Gruppe ohne Reservierung käme, wäre das unglücklich, weil wir schon früh ausverkauft waren; und es gibt nur noch ganz wenige einzelne Sitzplätze an verschiedenen Tischen", strahlte Ute Duffner angesichts eines vollen Hauses und einer tollen Stimmung. Da wurde mitgesungen und mitgeschunkelt – und es fiel kein böses Wort. Ein klein wenig konnten einem die jungen Bedienungen leidtun – sie hatten es manchmal schwer, durchzukommen durch Musiker und Besucher.

Und dann gab es noch einmal ein großes Hallo: Ein brasilianischer Langläufer betrat mit seinen Latten das Vesperhäusle und verteilte exotische Früchte: Michael "Woody Wood"- Nock war erst vor wenigen Stunden von seinem Zweit-Domizil Brasilien zurück gekehrt und stellte sich danach an der improvisierten "Schneebar" auf, um gemeinsam mit Siegfried Duffner ein wenig zu plaudern.