Michaela Bek (rechts) und ihre Schwester Annette Kirchenbauer. Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfsprojekt: Michaela Bek berichtet von Besuch in Malawi / Hungerkatastrophe

Von Maria Kienzler

Schönwald. Erschüttert kehrte Michaela Bek von ihrer Reise nach Malawi zurück. "Dieses Mal war es besonders krass", schüttelt sie den Kopf. Zwei schwangere Frauen seien gestorben, weil sie nicht rechtzeitig im Krankenhaus angekommen seien.

"Wir müssen unbedingt einen Krankenwagen kaufen, damit die Schwangeren und Kranken abgeholt werden können, sonst müssen sie stundenlang zu Fuß durch die Hitze gehen und brechen zusammen", erregt sich Michaela Bek. Aber ein Auto allein reiche nicht, man müsse auch gleich einen Fahrer einstellen und ihn bezahlen. "Das kann unser Verein sicher leisten, wenn wir immer wieder Spenden bekommen", blickt sie hoffnungsvoll in die Zukunft.

Aber die Kinderkrankenschwester hat auch gute Nachrichten auf Lager. In der Kinderstation, die durch die Unterstützung der Malawi-Hilfe Schönwald vor zwei Jahren an das Krankenhaus angebaut wurde, kamen einige gesunde Kinder auf die Welt, als sie mit ihrer Schwester Annette zu Besuch war. Die Mütter seien dankbar gewesen, dass sie für die Geburt eine einfache Unterkunft gefunden hatten und medizinisch versorgt wurden. Die Worte von Michaela Bek erinnern lebhaft an die Situation in Bethlehem vor 2000 Jahren, als Jesus in einem Stall geboren wurde. Auch dort war es nicht komfortabel, denn das Kind hatte nicht einmal ein Bett, sondern musste in einer Futterkrippe auf Heu und Stroh schlafen.

"Viel schlimmer aber ist es im Süden des afrikanischen Landes, wo Pater Andrew ein Gesundheitszentrum leitet", berichtet Michaela Bek weiter. "Als meine Schwester und ich auf der Missionsstation bei Pater Andrew waren, kam ein alter Mann mit traurigen Augen und bettelte um Brot." Er bekam einen halben Sack Mais und freute sich riesig darüber. Im Frühjahr habe es so stark geregnet, dass der Malawi-See über die Ufer trat. Darum sei die Ernte fast komplett ausgefallen, und es folgte eine große Hungersnot. "Mehr als 400 Familien, die zur Pfarrei gehören, müssen derzeit hungern", weiß die Wahl-Schönwälderin. Aber sie habe Bargeld mitgenommen und dem Pater 500 Euro in die Hand gedrückt. Davon könne er jetzt Mais für die Familien kaufen. Auch sein Auto sei kaputt gewesen und er konnte die Reparatur von 1500 Euro nicht bezahlen. "Wir haben ihm das Geld gegeben, denn er hat eine große Kirchengemeinde und muss in die verschiedenen Kirchen zum Gottesdienst und zu Hausbesuchen", sagt Michaela Bek.

Die Einheimischen seien nett gewesen zu den Frauen mit der weißen Hautfarbe. "Weil sie wissen, dass wir sie unterstützen, wollen sie ihre Dankbarkeit zeigen und drängen uns Geschenke auf, obwohl sie selber nichts haben", berichtet Michaela Bek. Zwei Täubchen und einen halben Sack Erdnüsse schenkten sie dieses Mal den Wohltäterinnen aus dem fernen Deutschland. "Sie sind alle arm und viele sind krank, aber trotzdem sind sie immer fröhlich und zufrieden", staunt Michaela Bek. Auf jeden Fall will sie nächstes Jahr wieder ihren Urlaub in dem afrikanischen Land verbringen, um das Los der armen Menschen etwas zu erleichtern.

Michaela Bek hat einen Verein gegründet, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Derzeit werden alle Spenden für den Kauf von Reis und Mais verwendet, um die Hungersnot am Malawi-See zu lindern. Finanzielle Unterstützung ist gefragt. Spendenbescheinigungen werden ausgestellt, wenn die Adresse angegeben wird. Informationen gibt es unter E-Mail info@malawihilfe-schoenwald.de.