Eine Auswahl seiner verschiedenen Trompeten. Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Betriebswirtschaftler Andreas Hehl ist als Trompeter auch international tätig

Wer kennt im Schwarzwald Andreas Hehl nicht? Der Triberger Trompeter, der in Schönwald wohnt, mit fröhlichem Gemüt, der Betriebswirtschaft studiert hat, in Vollzeit arbeitet und Familienvater ist, spielt jährlich mehrere Konzerte als mancher professionelle Musiker.

Schönwald. Er ist Mitglied in etwa zehn Bands und Musikkapellen: gleichzeitig Mitglied bei "Die 3 Amigos" (seit über 30 Jahren), "Bluesquamperfekt" (seit 2010), "Bordellos" (seit 2008) und der international besetzten Salsa-Gruppe "Katouz" (seit 2017). Sogar im Betrieb, in dem er beschäftigt ist, hat er zusammen mit 14 anderen Musikbegeisterten eine Kapelle gegründet und spielt dort bei vielen Festen.

Hehl tritt zudem allein auf, spielt auf Hochzeiten, bei Geburtstagen und Trauerfeiern. Er ist im Ehrenamt tätig, unterstützt den Kulturverein in Schönwald (SKT), gibt oft Konzerte in der Krebsnachsorge-Klinik Tannheim, um den Kindern und ihren Familien dort eine Freude zu bereiten.

Hehl beherrscht absolut alle Genres der Musik – von Klassik, über Volksmusik, Pop, Salsa, bis hin zu Jazz. Aufgetreten ist er auch in Musicals, zum Beispiel in den überregional erfolgreichen "Gerwig", "Hecker und Rose" oder "Mond und Sterne".

Er spielte Hunderte von Konzerten in Deutschland, in der Schweiz, in Frankreich und in den USA und war Gast in verschiedenen Shows bei Fernsehsendern. An Radiosendungen nahm der viel gefragte Musiker ebenfalls teil, zum Beispiel, beim Bayerischen Rundfunk in München, aber auch in Frankreich, Schweiz und Luxemburg.

Die Rede ist hier also von einer internationalen Karriere eines "semiprofessionellen" Musikers. Und schon stellt sich die zweite Frage: Wie definiert man eigentlich einen Profimusiker und was für einen Unterschied sollte es geben zwischen ihm und einem "Semiprofessionellen"? Was die Qualität anbetrifft, im Fall von Andreas Hehl wohl nicht. Denn sein Spiel ist akkurat und virtuos. Die Klänge aus seiner Trompete, kristallklar, berühren mit ihrem Glanz die Seele der Zuhörer.

Hehl kann kraftvoll spielen, die Leute richtig mitreißen, gute Laune verbreiten, aber auch sehr sanft, leise. Unter den Musikgenres liebt er besonders den Jazz, denn da kann er sich austoben, improvisieren und kreativ sein.

Hehl entstammt einer Triberger Musikerfamilie und begann bereits mit sechs Jahren seine Ausbildung an der Trompete bei der Stadt- und Kurkapelle Triberg. Er wurde weiter ausgebildet und spielte bis zu seinem 18. Lebensjahr bei der Stadtmusik und Jugendkapelle vor Ort, dann mehrere Jahre als erster Trompeter der bekannten Egerländer Blasmusikkapelle "Schwarzwaldspatzen" aus Hornberg.

Den richtigen Schwung bekam er aber bei der Bundeswehr. "Ich habe 15 Monate lang nur noch Musik gemacht", erinnert sich der Trompeter. Danach folgten Fortbildungen bei international renommierten Lehrern wie Otto Sauter, Rüdiger Baldauf und Andrea Tofanelli.

Seine erste Inspiration und sein Vorbild war der Großvater, der leidenschaftlich bis vor seinem Tod musizierte. "Mein Leben ist die Musik, pflegte er zu sagen, und wenn ich nicht mehr Musik machen kann, werde ich sterben", erinnert sich Andreas Hehl. Von seinem Großvater bekam er seine erste Trompete, die der Musiker noch heute benutzt.

In seinem Arbeitszimmer hat Andreas Hehl eine Menge Trompeten, mit verschiedenen Klangfarben. Er kann auch andere Instrumente spielen, zum Beispiel Keyboards, Flügelhorn, Schlagzeug.

Auf die Frage, wie können wir die Welt ein bisschen besser machen?, antwortet Hehl: "Jeder von uns kann mit kleinen Schritten das tun. Ich mache Musik, um den Menschen Freude zu schenken. Das ist mir sehr wichtig. Man soll anderen Menschen Freude bringen, Gutes tun. Wenn ich für die Kinder und ihre Familien in Tannheim spiele und sehe sie wieder lächelnd und wie sie sich im Rhythmus der Lieder bewegen, auch wenn sie in einem Rollstuhl sitzen, d ann bin ich froh. "