Klaus Kuhnt (rechts) gibt dem Gemeinderat Schönwald mit der kommissarischen Schulleiterin Silvia Schöne einen fundierten Einblick in den Medienentwicklungsplan für die Richard-Dorer-Schule. Interessiert hören unter anderem (von links) Wolfgang Storz (CDU), Bauhofleiter Christof Hock, Markus Fehrenbach (CDU) und Dirk Fehrenbach (FLS) den Ausführungen zu.Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Schule: Gemeinderat trifft sich / 68 Tablets angedacht

Schönwald. Nicht wie sonst die Uhrmacher-Ketterer-Halle, sondern die Richard-Dorer-Schule war am Dienstagabend Treffpunkt zum Auftakt der Gemeinderatssitzung in Schönwald. Zum einen wurde, eher kurz, die Baustelle in Sachen Schulsanierung besichtigt, dazu gab es einen Einblick in die kommende Umgestaltung des Außenbereichs.

Elektronische Tafeln

Zunächst aber hatten Klaus Kuhnt vom Kreismedienzentrum und die kommissarischeSchulleiterin Silvia Schöne das Wort: Sie stellten den Medienentwicklungsplan vor. Kuhnt konnte dazu erzählen, dass die Mittelanforderungen im Digitalpakt von Schulen des Landkreises mittlerweile mit seinen durchdachten Medienentwicklungsplänen bei der Landesregierung ohne Rückfragen "durchgewunken" würden. Rund 45 000 Euro soll die Verwirklichung des Medienkonzeptes im Jahr 2021 kosten, im Folgejahr sollen noch einmal etwa 15 000 Euro investiert werden.

Grundlage ist dabei die Ausstattung der vier Klassenzimmer mit "digitalen Tafeln". Die uralten Tageslichtprojektoren und die kaum noch funktionierenden CD-Abspielgeräte werden ausgemustert. Moderne Medien seien heute alltäglich, perspektivisch sollen sie in qualitativ gutem Umfang eingesetzt werden. "Wir wollen aber das Buch in keiner Weise ersetzen", so Schöne.

Neben digitalen Tafeln, die für Aushilfslehrer mit grünen (Tafel-)Flügeln versehen werden sollen, werden insgesamt 68 sogenannte "Convertibles" (kleine Laptops, die sich durch diverse Klappmechanismen auch als Tablet nutzen lassen) beschafft – zwei Klassensätze plus jeweils drei in jedem Klassenraum. Da die Klassen derzeit recht klein seien, reiche zurzeit ein Klassensatz, der zweite könne 2021 erworben werden.

Kuhnt warnte aber vor einer zu langen "Beschaffungspause", da ansonsten die Servicekosten für die Anpassung womöglich höher seien als die Beschaffung selbst. "Wer vier Räume hat und nur einen oder zwei ausstattet, spart am falschen Fleck", machte er deutlich. Und Schöne zeigte auf, dass die Ausstattung der Schule auch Einfluss auf die Einstellung neuer Lehrer habe.

Neben den Tafeln und den Convertibles sollen Kopfhörer für diese, Dokumenten-Kameras, Musikanlagen mit CD-/DVD-Abspielgeräten, ein netzwerkfähiger Drucker sowie ein "Medienwagen" beschafft werden.

Die Schule will einen qualitativ guten Umgang mit den neuen Medien vermitteln, mit einem Gleichgewicht zwischen dem aktiven Lernen mit Medien sowie dem Lernen über Medien. "Schule soll bei uns zum Lernort und zu einem Ort des Erlebens werden", so die kommissarische Schulleiterin. Analoges wie auch digitales Lernen solle Hand in Hand gehen und sich ergänzen.

PCs sind digitale Urgesteine

Die vorhandenen PCs seien mittlerweile rund 13 Jahre alt und somit restlos veraltet, wie auch Kämmerer Harald Hafner eingestand. "Wir reden hier nicht über eine Luxuslösung, die Zukunft unserer Schüler sieht halt heute anders aus", gab Bürgermeister Christian Wörpel zu bedenken.

Weiter dachten Jürgen Dieterle (CDU) und Dirk Fehrenbach (FLS): "Wie sieht es mit Breitband und interner Verkabelung aus", wollten sie wissen. Dies sei bereits im Sanierungskonzept der Schule vorgesehen, so die Antwort. Gleich mehrere Ratsmitglieder interessierten sich dafür, wie es denn bei den neuen Leihgeräten für Schüler mit Bedarf aussehe: "Die Geräte sind über die Versicherung der Schule versichert", wurde ihnen beschieden. Markus Fehrenbach (CDU) interessierte sich für die voraussichtliche Lebenszeit der Geräte. "Die Tafeln sind sehr langlebig und robust, hier geben manche Hersteller Garantien für bis zu acht Jahren. Für die Convertibles rechnen wir rund fünf Jahre", meinte Kuhnt dazu.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Ausgaben, die auch noch mit hohen Mitteln aus dem Digitalpakt von Bund und Land bezuschusst werden.