Ein riesiges Ensemble ist der Musikverein Kurkapelle Schönwald, hier beim Jahreskonzert in der Uhrmacher-Ketterer-Halle. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Populäre Musik prägt das Jahreskonzert des Musikvereins / Opernluft und Filmmelodien kommen gut an

Von Siegfried Kouba Schönwald. Bestens besucht war das Jahreskonzert des Musikvereins Kurkapelle Schönwald am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Uhrmacher-Ketterer-Halle. Populäre Werke waren ausgewählt und trafen damit den Publikumsgeschmack. Auf ein Theaterspiel wurde verzichtet, dafür gab es eine reichhaltige Tombola und lange Gesichter bei Nietenziehern. Die Zukunft des Musikvereins (MV) ist gesichert, das bewiesen die Jugendkapelle und die Newcomer Marco Duffner, Leonie Kern, Gianluca Fagone, Alina Dold, Anna Weis und Christoph Kaltenbach, einschließlich des jugendlichen Ansagers Jonas Kern.

Die Jugendkapelle unter dem ruhig, aber effektvoll dirigierenden Stephan Pfaff eröffnete den Abend mit "A Christmas Pop Collection". Das Medley von Jan van Kraeydonck bot poppige Titel wie "Last Christmas", "s’, Happy Christmas" und "Mary’s Boy Child". Eine musikalische Filmgeschichte berichtete danach "Highlights from Brother Bear". Phil Colins hatte die Musik zu dem zehn Jahre alten Zeichentrickfilm geliefert, arrangiert durch Paul Murtha, der zu schönen Klarinetten- und Flötenimpressionen und kernigen Erlebnissen der Saxgruppe verhalf. Eine spritzige Zugabe wurde mit "Music for happyness" von Gerald Oswald geboten, ein Pflichtstück beim Österreichischen Blasmusikverband.

Den Taktstock auf dem Silbertablett serviert

"Er ist der Musikverein" und kam zum Dirigentenpult: Gerhard Feiertag. Feierlich bekam er in passender Aufmachung der Giuseppina Strepponi, verkörpert durch Sandra Schreiber, einen Taktstock auf dem Silbertablett serviert. Doch den Dirigentenstab benötigt er nicht, sondern er fordert das riesige Ensemble durch expressive Körpersprache. Eine weitere Sprache wurde durch Lichteffekte, Filmeinblendungen und moderne, größtenteils arrangierter Blasmusik gesprochen, wozu der bewährte Moderator Edgar Zeifang die Stücke kommentierte.

Eine Originalkomposition wurde mit Satoshi Yagisawas "Fanfare Hayabusa" geboten, ein Eröffnungsstück, das mit feierlicher Mystik, exotischen Momenten und mit bombastischen Klängen in den Orbit startete. Danach wehte Opernluft in die Uhrmacher-Ketterer-Halle mit Verdis "Nabucco". In der eigenen mystischen Tonsprache des Komponisten mit viel Dramatik, fiebrigen Momenten, steigenden Spannungen und "Va, pensiero, sull´ali dorate" und italienischer Leichtigkeit wurde ein massiger Schlusspunkt angesteuert.

Spannung pur gab es bei "Das Boot". Die Filmmusik lieferte die Sax-Legende Klaus Doldinger, arrangiert durch Franco Cesarini. Dumpfe Stimmungen, Angstgefühle, martialische Wallungen, heroische Momente und friedlicher Schluss wurden vermittelt.

Total heiter ging es danach mit "Memories of Henry Mancini" zu. Klassiker wie "Baby Elephant Walk", "Pink Panther", "Sunflower", "Two for the road" und "Moon River" waren zu erkennen.

Die "roten Hemden" zogen mit "Opening, Feeling, Swingtime" von Manfred Schneider ein. Die Suite leitete über zu "James Bond 007", wobei Filmtitel wie "Goldfinger" erklangen. "Tarzan" von Phil Collins war dann angesagt, bis es gehörig "webberte" und "Jesus Christ", "Don’t cry for me Argentina" und "Phantom of the opera" neben anderen erklangen.