Der "Get-Gospel-Chor" aus Villingen ist zu Gast in Schönwald und bietet dem zahlreichen Publikum ein umfangreiches Repertoire an. Foto: Ciubotaru Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "Get-Gospel-Chor" präsentiert anspruchsvolles Repertoire / 16 Hobbysänger

Schönwald. Unter der Peitsche der Winde krümmte sich der schwarze Wald und auf den Straßen von Schönwald tanzte und heulte der Sturm. Dunkelheit, eiskalter Regen – der Abend des ersten Advents, so wie sich ihn keiner wünscht. Aber in der evangelischen Heilig-Geist-Kirche des Kurorts brannten einladend Lichter. Kirchenglocken durchbrachen mit ihren Kristallstimmen die junge Nacht und fröhlicher Gesang ertönte.

Der "Get-Gospel-Chor" aus Villingen war zu Gast da und bot dem zahlreichen Publikum ein umfangreiches Repertoire an.

Bekannte Klassiker der Gospelmusik wurden vorgetragen, von "Come let us sing", "Good news", "Hallelujah", bis hin zu "Go tell in on the mountain", "Lean on me" und "I will follow him". Auch Weihnachtslieder wie "Oh, Holy Night" und "Stille Nacht" erfreuten die Zuhörer, die gerne mitsangen.

Auf der Bühne standen um die 16 Hobbysänger, gekonnt begleitet auf dem E-Piano von Sarah Staiger und auf der Flöte von Lena Moosmann.

Die Dirigentin, Philine Huppert, ist sehr jung und noch Studentin an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen, wo sie bald ihren Abschluss in Jazz- und Popmusik machen wird.

Sie hat auch Schulmusik mit dem Hauptfach Gesang an derselben Hochschule studiert und absolvierte Meisterkurse in ihrem Leistungsfach Dirigieren. Ihr Mut, ein solch anspruchsvolles Repertoire mit Amateuren einzustudieren, ist daher sehr lobenswert. Dieses Unterfangen braucht dennoch viel Zeit – um auszureifen und damit die Mitglieder des Ensembles miteinander harmonisieren und zusammen bühnenreif werden.

Dass man hier und dort, bei der Gesangtechnik vor allem, noch einiges zu schleifen hätte, war nicht zu überhören. Dem Ensemble fehlen einfach geschulte Stimmen, vor allem kräftige, männliche Stimmen. Die Tieflage war massiv unterbesetzt.

Das Konzert war dennoch rührend, die Atmosphäre im Saal schön. Denn es wurde mit Leidenschaft gesungen, Gott zu Ehren.

Bei dem letzten, von jedermann im Raum gesungenen Lied, "Give uns peace", gingen die Mitglieder des Chores unter die Leute. Eine Menschenkette entstand: Hand in Hand, Herz neben Herz, Gebet neben Gebet. In solchen Augenblicken wird die Welt ein bisschen besser.