Gut besucht ist der Vortrag von Wolfgang Hehl (stehend). Da sehr viel Nachfrage besteht, wird er seinen Vortrag an diesem Freitag um 19.30 Uhr im "Eschle" wiederholen.Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Wolfgang Hehl referiert über das Leben des Malers / Vortrag wird an diesem Freitag wiederholt

Schönwald. Mit einem Vortrag des Tribergers Wolfgang Hehl über das Leben des Schwarzwaldmalers Johann Papa endete die Ausstellung im "Eschle" zum 110. Geburtstag des Künstlers am 14. September. Allerdings wird dieser Vortrag aufgrund hoher Nachfrage, die wegen der coronabedingten Abstandsregeln nicht befriedigt werden konnte, an diesem Freitag um 19.30 Uhr wiederholt, wie Hehl mitteilte.

Doch wie kommt der Triberger dazu, sich so intensiv mit Papa auseinanderzusetzen? Das hängt mit seiner Leidenschaft zusammen – er sammelt Postkarten aus der Region. Mehr als 10 000 der zumeist bunten Karten besitzt er. Irgendwann sei ihm aufgefallen, dass so manche schöne Karte mit Motiven aus dem Schwarzwald gar keine Fotografie sei, sondern ein Gemälde. Er eruierte, wer diese Karten gemalt habe und stieß unter anderem auf den Maler Johann Papa.

Papa wurde am 14. September 1910 als eines von sechs Kindern in Rohrhardsberg geboren, woher auch seine Mutter stammte. Vater Jakob dagegen kam aus Desenzano am Gardasee, war also italienischer Abstammung. 1922 zog die Familie ins Schönwälder Weißenbachtal, wo im Schulhaus sein Talent erweckt und durch die Bilder seines Lehrers Franz Siebert angeregt worden sei. Beharrlich verfolgte er sein Ziel, Maler zu werden. Das Anliegen Papas sei gewesen, in seinen Bildern die tiefe Schönheit des Schwarzwalds, den Klang der Schöpfung, das dahinter liegende Geheimnis aufzuzeigen, so Hehl.

Es sei dem Maler gelungen, den Menschen das Staunen, Glück und die Freude zu vermitteln, die er selbst beim Schaffen seiner Werke empfunden habe – weit über die Grenzen seines Heimatorts hinaus. In seinem neu erbauten Haus im Schwarzenbachtal habe er mit Frau und drei Kindern seine Kunst gelebt und den Schwarzwald mit den verschiedenen Stimmungen und Jahreszeiten im Bild festgehalten.

Der Südwestrundfunk widmet eine Reportage

Mit 17 Jahren trat Papa in eine Lehre beim Kunstmaler Esbestedt an, auf Empfehlung von Professor Richard Klein sollte er die Künstlerakademie in Karlsruhe besuchen, was aus finanziellen Gründen scheiterte. 1934 wurde er nach Prüfung Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künste, 1960 Mitglied des Fachverbands Südbadischer Bildender Künstler. Sogar der Südwestfunk wurde auf Papa aufmerksam und widmete ihm 1963 eine Reportage. 1966 stellte er im Hans-Thoma-Museum in Bernau aus. Seine Werke finde man heute auf allen Erdteilen. Am 13. Juni 1988 verstarb der Künstler.