Gewählte und geehrte Mitglieder mit coronabedingtem Abstand bei den Hirtenbuben Schönwald: Martina Fautz (von links), Kathrin Keck, Richard Bernhard, Christof Kammerer, Bernhard und Brigitte Hettich sowie Edith Zahlaus.Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Narrenzunft berichtet und wählt / Freundschaftstreffen der SNV abgesagt

In seinem sechsten Bericht als Vorsitzender der Narrenzunft der Hirtenbuben sprach Christof Kammerer über die vergangene Fasnet und deren Vorbereitungen – und auch über die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Schönwald. Es sei ein glücklicher Umstand gewesen, dass man die Kampagne gerade so herumgebracht habe, mit einem kleinen Helferfest zum Abschluss. Einen gelungenen Start stellte der Auftakt am 5. Januar dar – und dass der FC Schönwald dann auch noch den Ortliebkeller öffnete, sorgte dafür, dass tatsächlich viele Narren in den 6. Januar hinein feierten. Auch die Hoffnung auf mehr Zuspruch habe sich erfüllt. Mit viel Arbeit für Barbara Zipfel sei das Narrenblättle gestaltet worden, es sei ein ebenso großer Erfolg gewesen wie der Zunftball, der die Halle gut gefüllt habe. Beim Aufhängen der Fasnetbändel seien in diesem Jahr die Wälderhexen unterstützend tätig gewesen.

"Die Vereinsarbeit kam praktisch zum Erliegen"

Die Hohe Zeit der Fasnet habe viel Spaß gemacht, der "Hirtebue" habe sich auch im Umfeld der Schwarzwälder Narrenvereinigung sowie in der Raumschaft gezeigt. Und kaum war die Fasnet vorbei, kam dann der Lockdown Mitte März – "die Vereinsarbeit kam praktisch zum Erliegen", so der Narrenchef. Eigentlich wisse man um diese Zeit sicher, welche Veranstaltungen man besuchen werde, meinte Kammerer anlässlich der Generalversammlung in der Uhrmacher-Ketterer-Halle.

Doch derzeit sei die Fasnet 2021 schlecht abzuschätzen, man müsse kurzfristig entscheiden. Leicht mache es sich da die Schwarzwälder Narrenvereinigung (SNV): Die Fasnet dürfe nicht ausfallen, die Vereine sollten "kreative Lösungen" anstreben. Man werde Beiträge fürs Narrenblättle sammeln, da man das drucken und verteilen könne. Abgesagt sei dagegen sicher das Freundschaftstreffen der SNV Ende Januar. Unter Umständen schaffe man es, am 24. Oktober eine Wanderung durchzuführen – geschafft habe man schon die Teilnahme an der Umweltwoche der Gemeinde. Am 1. Oktober dieses Jahres hätten die Hirtenbuben die übliche Strecke gereinigt. Noch immer sei man dabei, die Häsordnung zu überarbeiten. 178 Mitglieder umfasse die Zunft, vier Neuzugänge glichen fünf Austritte durch Todesfälle nahezu aus. Dazu kämen 16 Kinder.

Die fünfte Jahreszeit in Schönwald sei super gewesen. Beim Jahreskonzert des Musikvereins Kurkapelle wurde bewirtet, dann habe schnell die Fasnet Fahrt aufgenommen, berichtete Schriftführerin Edith Zahlaus. Der Zunftabend habe ein abwechslungsreiches Programm geboten, der Kinderumzug ein buntes Bild mit vielen kleinen und großen Narren mit anschließendem Rathaussturm. Auch der Sonntagsumzug sei ein Erfolg gewesen.

Lockdown macht Strich durch die Rechnung

Kaum nachgekommen sei man bei der Prämierung. Bei mehreren Narrentreffen habe man die Hirtenbuben erleben können. Die Planungen für die Fastnacht 2020 habe man zeitig begonnen. Nach dem Helferfest sei der Bruch durch den Lockdown erfolgt, so dass lieb gewordene Veranstaltungen einfach ausfielen.

Kassiererin Nicole Willmann konnte praktisch von einer Punktlandung sprechen, ein Kassenplus blieb am Ende. Kammerwartin Martina Kammerer berichtete über 44 Leihhäser, die der Verein habe, dennoch wurden, der großen Nachfrage wegen, neue Kinder-Holzmasken gekauft. 14 Erwachsenen- und 13 Kinderhäser seien zur Fasnet ausgeliehen worden.

Vor der von den Mitgliedern erteilten Entlastung betonte Bürgermeister Christian Wörpel die ausgezeichnete Einhaltung der "AHA"-Regeln (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske) in ungewohntem Rahmen. Auch er sah eine Durchführung der kommenden Fasnet im üblichen Format sehr skeptisch, befand jedoch, dass man das Narrenblättle durchaus bringen könnte. Das Kassenergebnis zeige, dass hervorragend gewirtschaftet wurde.

Die Wahlen ergaben, dass der Vorsitzende Christof Kammerer im Amt bestätigt wurde, ebenso die zweite Kassiererin Martina Fautz – erster Oberhirtebue ist weiterhin Kathrin Keck. Cornelia Faller, Brigitte Zipfel und Hubert Schilli sind die wieder gewählten Besitzer.

Geehrte bekommen großes "Lärvle"

Bei den Ehrungen konnten für das närrische Elfjährige Siegfried Lieckfeldt, für das 33-Jährige Bernhard Hettich, seine Frau Brigitte, Richard Bernhard sowie Heidrun Hummel geehrt werden – für 33 Jahre gibt es auch den "goldenen Hirtebue" als Abzeichen. Seit 44 Jahren sind Irmgard Hettich, Cornelia Riehle, Ursula Rösch und Edith Zahlaus dem Hirtebue treu – sie erhielten ein großes "Lärvle" und wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.