So soll die Krankenstation aussehen, wenn sie fertig ist – ein recht großes Gebäude, das mit viel Eigenleistung der Einheimischen kostengünstig erbaut werden kann. Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Krankenschwester Michaela Bek setzt sich gegen Armut in Malawi ein / Großes Engagement

Michaela Bek ist Kinderkrankenschwester mit Leib und Seele. Sie erlebt an ihrem Arbeitsplatz in der Katharinenhöhe sehr viel Leid. Dennoch besitzt sie genügend Kraft, sich auch noch um weitere Menschen zu kümmern.

Schönwald. Vor rund zwölf Jahren hatte Michaela Bek von einer Kollegin erfahren, welches Leid allein durch Armut entsteht – im südostafrikanischen Staat Malawi. Damals war sie mit Martina Henke in das afrikanische Land im Südosten des Kontinents gereist, um im Missionskrankenhaus in Kapiri einfach zu helfen. "Wer das einmal angefangen hat, den lässt es nicht mehr los", erzählt sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Malawi sei ein karges, trockenes Land, und dennoch seien die Menschen mit dem Wenigen zufrieden, was es hergibt. Kapiri steht noch immer auf ihrer Agenda, mittlerweile hat sie auch ihre Geschwister mit eingebunden. Allerdings sieht sie auch die hohen Kosten der Anreise, die beide privat bezahlen.

Zyklon richtet Schaden an

Das "Health Center" in Kapiri ist seit Jahren fertig gestellt, ein Ehepaar aus Holland hatte damals die Einrichtung übernommen. Auch die angeschlossene Kirche habe einen neuen Boden bekommen und eine ebenfalls dabei befindliche Schule wurden großzügig unterstützt – auch in diesem Herbst brachte Michaela Bek wieder Massen an Stiften für Schüler mit – der Stolz der jungen Afrikaner.

Wie bereits im Frühjahr beim Besuch der beiden Pfarrer aus Kapiri im Kindergarten St. Antonius in Schönwald verkündet, ist das neueste Projekt eine Krankenstation mitten im Busch: Sie seien gemeinsam mit den beiden "Fathers" in einem weit draußen liegenden Dorf gewesen, das ebenfalls von dem verheerenden Zyklon verwüstet worden war, der im Frühjahr durch einige Staaten Afrikas gezogen war. Hier wurden Dächer wieder hergestellt, die Schule soll wieder aufgebaut und es soll eine Krankenstation entstehen, weitab jeglicher Zivilisation.

Werkzeuge fehlen

"Die Leute müssen viele Stunden laufen, um medizinische Hilfe zu bekommen", weiß sie. Bei Baubeginn wurden beispielsweise 200 Sack Zement zur Baustelle transportiert, vier Stunden Fußmarsch mit Säcken, traditionell auf dem Kopf. 100 000 Ziegelsteine hat man aus Wasser und dem lehmigen Boden selbst hergestellt und auf einem riesigen Haufen gebrannt. Nun entstehen derzeit der Boden und die Wände, Betten werden ebenfalls hergestellt – hier täte ein guter Akkuschrauber mit allem Drum und Dran Not, da es zwar Schrauben gebe, aber eben keine Werkzeuge dazu. "Die Betten in Kapiri sind genagelt, was nicht wirklich lange gut hält", erzählt sie erschüttert. Mit dem geländegängigen Pickup, den Pfarrer Peter seit neuestem fährt (gesponsert von der Diözese Rottenburg) können notwendige Gerätschaften auch an diesen abgelegenen Ort gebracht werden, erzählt Michaela Bek.

Auf Spenden angewiesen

Vorläufig aber ist ihr Verein auf weitere Spenden angewiesen. Wer sich für die Malawi-Hilfe engagieren will, kann eine Spende an den Verein Malawi-Hilfe e. V. richten. "Jeder Spender erhält von mir eine Spendenquittung. Allerdings muss auf der Überweisung die Anschrift ersichtlich sein", betont Bek.

Wer Fragen über den Verein oder zu den von unterstützten Projekte hat, kann einfach eine E-Mail schreiben an info@malawihilfe-schoenwald.de.