Der Bauantrag für einen Carport wird abgelehnt. Foto: © nmann77/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gremium befasst sich mit Bauantrag

Schönwald. Sehr schwer taten sich die Gemeinderäte Schönwalds in der jüngsten Sitzung mit einem Bauantrag – der nur deshalb auf ihren Tischen landete, weil Befreiungen notwendig wurden. Ansonsten hätte der Carport in der Belchenstraße verfahrensfrei gebaut werden können.

Sehr nah am Gehweg

Der Carport, der sich auf den Bebauungsplan "Hölltal Auf’m Bühl" bezieht, liegt außerhalb der überbaubaren Grundstücksfläche. Zudem sollten eigentlich bei talseitig gebauten Häusern die Garagen ins Haus integriert werden. Eine separat gebaute Doppelgarage befindet sich bereits auf dem Grundstück, direkt am Gehweg.

Nun soll auch der Carport sehr nah am Gehweg gebaut werden, die geringste Entfernung beträgt 54 Zentimeter. Zwei Fahrzeuge sollen darin Platz finden, die Einfahrt soll direkt von der Straße her erfolgen, nach Süden hin soll er eine geschlossene Wand erhalten. Das Dach orientiert sich in Neigung und Eindeckung am Hauptgebäude.

Clemens Herrmann (CDU) sah auf dem Grundstück eine bereits jetzt bestehende hohe Baulast, zudem störte er sich daran, dass auch der neue Unterstellplatz wieder direkt an der Straße liegen soll. "Die Lage ist nicht ganz einfach", gab Bürgermeister Christian Wörpel zu bedenken.

Kompromiss im Gespräch

Dirk Fehrenbach (FLS) sah, dass an dieser Straße sehr viele Bauten ähnlich gelagert seien, jedoch störe ihn auch die Einfahrt senkrecht zur Straße. Er könne mit dem Bau leben, wenn die Einfahrt parallel zur Straße erfolgen würde. Fraktionskollege Johannes Göppert sah zunächst die schwierige Situation. Er verstehe schon, dass jeder sein Fahrzeug unter Dach haben wolle. "Aber viele andere haben sich beim Bau ihrer Garagen an die Vorgaben gehalten. Diese unglückliche Situation bringt uns echt in die Bredouille, weil das wieder für den Räumdienst ein Problem darstellt", betonte er. Vielleicht könne man mit den Bauherrn über einen Kompromiss sprechen. Hans-Peter Schwer (SPD) erkannte einen Sonderfall – er könne mit einem Carport für ein Fahrzeug leben, der parallel zur Straße angefahren wird, so werde der Abstand zur Straße größer.

Für den vorliegenden Bauantrag fand sich kein echter Fürsprecher. Er wurde abgelehnt bei drei Enthaltungen.