Gebannt verfolgen die Zuhörer das Konzert des Duos. Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: "Sozialer und Kultureller Treffpunkt" feiert Einjähriges

Schönwald. Restlos gefüllt war der Saal vor einem Jahr bei dem Gründungsfest des Vereins Sozialer und Kultureller Treffpunkt Schönwald. Der visionäre Impuls dafür kam von dem Jazzmusiker Klaus Maaß und seiner Frau, Monika Maaß, die auch Vorsitzende wurde. Die Idee, einen internationalen Begegnungs- und Kulturraum vor Ort zu erschaffen, in dem, nebst Geselligkeit, regelmäßig Konzerte, Lesungen, Vorträge, Aktionen für Jung und Alt angeboten werden, begeisterte die Leute. Etliche Bürger wurden aktive und passive Mitglieder des Vereins, sehr viele unterstützen die Initiative mit großzügigen Spenden. Der Gemeinderat und der Bürgermeister stärkten ebenfalls den Rücken der Gründer. Inzwischen ist SKT Schönwald aus dem Kulturleben der Region nicht mehr wegzudenken. Seine Angebote sind, ohne Ausnahme, qualitativ hochwertig und vielseitig, die Veranstaltungen gut besucht. Ein Grund für Stolz und Freude nun, beim einjährigen Jubiläum.

Und doch vermischten sich mit diesem feierlichen Gefühl Wehmut und Trauer. Denn Klaus Maaß ist in diesem Sommer verstorben und wird schmerzlich vermisst. Durch das außergewöhnliche, dreieinhalbstündige Konzert des Duos "Flairborn" wurde der Abend allerdings zu einem "würdigen und wunderschönen Geburtstag unseres Vereins", so Monika Maaß in ihrer Dankesrede.

Umfassendes Repertoire

Unter dem Motto "Magic of Ballads" spielten Doris Spychalski (Gesang) und Michael Spychalski (Gitarre) sensibel und gefühlsvoll ein umfassendes Repertoire. Wunderschöne, kaum bekannte Volkslieder aus dem Mittelalter standen neben Rock- und Popballaden der Gegenwart. Barock neben Sting, Phil Collins, Metallica, Silbermond. Hinzu kamen Kompositionen von Michael Spychalski, Pe Werner, Lutz Pottoff und Veronika Fischer. Was aber mit all diesen Stücken durch die Interpretation der beiden geschieht – ihre Metamorphose – entzieht sich jeder logischen Analyse und musikwissenschaftlichen Beschreibung. Doris Spychalskis Stimme ist tief und sanft zugleich. In der hohen Lage klingt sie transparent und wie von einem leisen Windhauch begleitet. Sie berührt ungemein das Herz, bringt die Gedanken zum Stillstand und verbreitet Ruhe im Raum und im Inneren der Zuhörer. Michael Spychalski, der Gitarre studierte und unterrichtet, hat seinen eigenen Stil entwickelt – virtuos und einmalig. Er hat für jedes Lied die Instrumentierung umgeschrieben. Unter seinen flinken Händen klingt das Instrument, als wären es zwei oder drei E-Gitarren im Dialog. Die Klangfarbe ist aus einer anderen Zeit, als ob Troubadouren plötzlich im Raum stünden und spielten.

Das Zusammenspiel zwischen Stimme und Gitarre ist raffiniert gestaltet. Die Zuhörer werden verzaubert, in eine andere Welt sanft geführt: In den Raum des hörenden Herzens. Stille, Zeitlosigkeit, Frieden. Nach drei Stunden im Konzert wollte niemand nach Hause gehen. Zugabe vor Mitternacht. Dankbarer Applaus.