Die Geehrten (vorn, von links) Bernd Bruker, Verena Moser, Birgit Hafner, Dennis Kaltenbach sowie Rudolf Kaltenbach und (hinten, von links) Stephan Pfaff, Bürgermeister Christian Wörpel, Juliane Dold, Helga Hoch, Sebastian Moser mit dem Ortsvorsitzenden Harald Hafner. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrungen: Bluspender werden in Schönwald ausgezeichnet / Rudolf Kaltenbach bringt es auf 75 Mal

Es ist seit vielen Jahren gute Sitte in Schönwald, die letzte Sitzung des Jahres als Ehrungssitzung zu gestalten. Dabei werden durch den Bürgermeister etliche Bürger geehrt, die sich in verschiedener Art um die Kommune, aber auch um ihren Nächsten verdient gemacht haben.

Schönwald. Zunächst waren es die Blutspender, an die sich Bürgermeister Christian Wörpel wandte. Es gebe viele Möglichkeiten, wie man seinen Mitmenschen helfen könne; Blutspenden sei eine davon, und zwar eine sehr wichtige, befand er.

Das Leben anderer retten

"Freiwillig und bewusst lassen sie sich ihren Lebenssaft entnehmen, für Gesundheit und Leben anderer Menschen", betonte Wörpel. Die Spender ließen sich zum Wohle anderer, von denen sie nie erfahren, wer das sei, Blut abnehmen. Auf Ehrungen hätten sie es nicht abgesehen.

Blut ist nicht künstlich herzustellen, umso wichtiger ist das Geschenk. Nur noch wenige Konserven seien es, wie DRK-Vorsitzender Harald Hafner mitteilte, die für Unfallopfer bereit stünden. Von den täglich 3000 benötigten Konserven fließe ein Großteil in die Venen von schwer erkrankten Menschen, die dringlich operiert werden müssten, in erster Linie seien es Krebsoperationen, gefolgt von Operationen am Herzen. Ein Großteil des Blutes aber werde weiterverarbeitet in Folgeprodukte. Denn um das kostbare Gut optimal zu nutzen, werde kein 100-prozentiges Blut mehr übertragen, sondern nur noch genau die Komponenten, die ein Empfänger benötigt. Durch die Zerlegung in einzelne Bestandteile könne unter Umständen mit einer einzigen Spende gleich mehreren Patienten geholfen werden, so Hafner weiter.

Täglich brauche man in Deutschland 15 000 Blutspenden. Unfälle würden lediglich zwölf Prozent der benötigten Mengen ausmachen. Mehr als die Hälfte der Blutkonserven gehe in ernsthafte Erkrankungen,   19 Prozent in Krebserkrankungen, je 16 Prozent brauche man bei Herzerkrankungen und bei Magen- und Darm-Operationen.

Nur drei Prozent aller Deutschen spende Blut, ein Drittel der Bevölkerung könnte es tun. Und – im Laufe ihres Lebens seien vier von fünf Menschen mindestens einmal im Leben auf Blut oder Blutplasma angewiesen – Zahlen, die nachdenklich stimmen.

Zwölf Mehrfach-Blutspender zeichnete der Bürgermeister gemeinsam mit Harald Hafner und Karl Rombach aus, die in ihrem Blutspender-Leben zusammen bereits 260 Spenden getätigt hatten, also insgesamt rund 130 Liter des roten Lebenssaftes verschenkt haben.

Für zehn Spenden erhielten Juliane Dold, Dennis Kaltenbach, Sebastian und Verena Moser, Stephan Pfaff und Apollonia Rajnai die Ehrennadel in Gold. Schon 25 Mal ließen sich Bernd Bruker, Birgit Hafner, Helga Hoch, Claus Kaufmann und Adolf Kienzler zur Ader, wofür sie die goldene Ehrennadel mit goldenem Lorbeerkranz und der eingravierten Spendenzahl erhielten. Rudolf Kaltenbach erhielt für 75 Spenden dieselbe Ehrennadel mit der Zahl 75 im goldenen Eichenkranz.