Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel wirbt im Schönwälder Gemeinderat um Grünes Licht für das Edeka-Projekt auf dem Triberger Bühler-Areal. Foto: Kienzler

Tribergs Stadtoberhaupt stellt Edeka-Konzept in öffentlicher Sitzung vor. Noch keine Entscheidung.

Schönwald - "Fassen Sie sich ein Herz und ermöglichen Sie uns das Projekt", appellierte Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel gestern Abend in Richtung Gemeinderat Schönwald. In der öffentlichen Sitzung stellte er das Edeka-Konzept vor.

Voraussetzung, dass Schönwald erneut über den Markt berät, war, dass die EWT (Erlebniswelt Triberg) das touristische Konzept vorstellt. Moralische Unterstützung erhielt der Triberger Schultes durch Mitglieder der EWT AG und des Gemeinderates der Wasserfallstadt, die mit nach Schönwald gekommen waren. Strobel betonte, dass nicht die Stadtverwaltung das Projekt wolle, sondern die Stadt Triberg.

Ausführlich erläuterte Strobel die Pläne für den Edeka-Markt sowie des Cafés und Sudhauses. "Es wäre ein riesiger Gewinn für die Raumschaft, nicht nur für Triberg. Voraussetzung für alles andere, was oben drauf kommt, ist aber der Edeka", machte der Triberger Bürgermeister deutlich, der sicher ist, dass eine Bebauung nach den vorliegenden Plänen für eine weitere touristische Belebung auch in Schönwald sorgen würde.

Ratsmitglied Adalbert Oehler (CDU) fragte, wie Strobel eine Verwirklichung des touristischen Konzeptes garantieren wolle. "Wir haben genügend Investoren die dort oben drauf wollen", versicherte dieser mehrfach.

Oehler interessierte auch die zeitliche Planung. Sobald von Schönwald grünes Licht vorliege, würde der Flächennutzungsplan auf den Weg gebracht, im Winter könnte die Ausschreibung erfolgen und bereits 2014 mit dem Bau begonnen werden. Direkt im Anschluss an den Edeka-Bau würde mit den weiteren Einrichtungen begonnen werden, in zwei bis drei Jahren wolle man spätestens fertig sein.

Oehler ließ das Thema keine Ruhe. "Ich bin nicht nur zwie- sondern dreigespalten". Er frage sich, ob das vorgelegte touristische Konzept für die Raumschaft reiche, er sieht ein Überangebot an Gastronomie. "Ich frage mich, wie sich das auf die Geschäftswelt in Schönwald auswirkt, leiden die Händler hier wenn der Markt kommt?" Andererseits könne er mit seinen Kollegen in Triberg mitfühlen, die in dieser Situation seien. Triberg habe es schwer als Straßenstadt und es sei nicht einfach eine solche Industriebrache wie das Bühler-Areal zu verwerten. "Aber generell gefällt mir die Planung, ich könnte vom touristischen Standpunkt aus ja sagen", so Oehler.

Strobel appellierte erneut an das raumschaftliche Vertrauen, dieses Projekt zu blockieren, bedeute die Raumschaft zu schwächen. Natürlich gebe es derzeit einen Kaufkraftabfluss in der Raumschaft Richtung Furtwangen und St. Georgen, mit dem Markt könnte dieser Trend gestoppt werden, sagte Strobel.

Gemeinderat Johannes Göppert (FWV) betonte, dass sich Schönwald zunächst um die eigenen Händler kümmern müsse. "Wir wollen auch die Raumschaft voranbringen". Nachdem beim ersten Entwurf lediglich ein kahler Markt auf dem Plan zu sehen war, habe sich Triberg mit den neuen Plänen in die richtige Richtung entwickelt. "Das können wir uns auf die Fahnen schreiben", so Göppert.

"Haben Sie einen Plan B wenn wir nicht zustimmen?" fragte Bianca Fattler (CDU). Diese Frage sei nie diskutiert worden, der gesamte Gemeinderat Tribergs stehe hinter diesem Projekt, einen Plan B gebe es demnach nicht. "Wir hätten gerne dass Schönwald uns unterstützt, das ist das Ziel", gab Strobel offen zu.

Für Wolfgang Storz (CDU) steht der raumschaftliche Gedanke im Vordergrund, der Wasserfall sei der Magnet von dem alle profitieren würden. Er habe weniger Bedenken was den Markt und den Kaufkraftabfluss betreffe. "Wir Schönwälder haben es doch selbst in der Hand, wenn wir jeden Freitag und Samstag auswärts einkaufen gehen, sterben unsere Geschäfte."

Trotz Bitten Strobels fasste der Schönwälder Gemeinderat gestern Abend noch keinen Beschluss. Erst in der nächsten öffentlichen Sitzung will er über den Antrag der Stadtverwaltung Triberg zur Änderung des Flächennutzungsplanes abstimmen, bis dahin alles nochmals überdenken, so wie es laut Bürgermeister Christian Wörpel von Anfang an geplant war.