"Wenn ich nicht die Verwaltungslaufbahn eingeschlagen hätte, wäre ich auch gerne Bauer geworden", sagte Schmidt einmal gegenüber unserer Zeitung. In seinem Garten fühlt sich der in Stuttgart aufgewachsene Diplomverwaltungswirt deshalb sehr wohl. Foto: Liebau

Hans-Georg Schmidt wurde 68 Jahre alt. Großer Förderer des Skisportes.

Schönwald - Hans-Georg Schmidt ist tot. Der ehemalige Bürgermeister von Schönwald starb am Samstag überraschend im Alter von 68 Jahren. Schmidt lenkte 32 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde und war ein großer Förderer des Skisportes.

Mit 29 der jüngste Schultes der Region

Als Hans-Georg Schmidt am 1. Februar 1981 zum Bürgermeister von Schönwald vereidigt wurde, war das eine kleine Sensation. Denn mit gerade einmal 29 Jahren war er der jüngste Schultes der Region.

Schmidt wurde in Ebern in Unterfranken geboren und wuchs in Stuttgart auf. Er war Diplom-Verwaltungswirt und arbeitete nach zweijährigem Besuch der Hochschule für öffentliche Verwaltung zunächst als Kämmerer der Gemeinde Grafenau im Kreis Böblingen, bevor er sich um die Bürgermeister-Stelle in Schönwald bewarb.

Schmidt war als energischer Kämpfer für seine Gemeinde bekannt. In den frühen 1990er Jahren erreichte er zum Beispiel mit Beharrlichkeit im Alleingang, dass der bundesweit gültige Kurorte-Erlass über eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Kilometer eingeführt wurde.

Zu den erfolgreichen Projekten in der Gemeinde zählte der Umbau der alten Turnhalle in die jetzige Uhrmacher-Ketterer-Halle. Das gemeindeeigene Hallenbad wurde saniert, ebenso die Schule. Gleiches gilt für den Kindergarten, in den erhebliche Summen investiert wurden. Weitere Meilensteine waren der Neubau des Bauhofgebäudes, den Bau der Aussegnungshalle auf dem Friedhof und den Umbau nebst der Sanierung des Rathauses.

Große Verdienste um den Skisport

Große Verdienste erwarb sich Schmidt um den Skisport. Er leitet rund 30 Jahre lang den Skiclub Schönwald. Sportgeschichte schrieb er, als er dem am Anfang noch belächelten Frauen-Skispringen weltweite Anerkennung brachte, bis es schließlich sogar olympische Disziplin wurde. Zum Erfolg trug auch Tochter Michaela bei, die schon im zarten Alter von zehn Jahren über den Bakken der Schönwälder Adlerschanze sprang und später im Weltcup und beim Ladies-Grandprix sehr erfolgreich war.

Ehrenamtlich tätig war Schmidt auch im Förderverein des Musikvereins. In der Sozialstation St. Marien der Raumschaft Triberg hatte er den Vorsitz inne. Jahrzehntelang war er auch Kassierer des Vereins der Freunde der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg. Hier engagierte sich Schmidt für den Nachwuchs des gehobenen Verwaltungsdienstes.

Ende Januar 2013 ging Schmidt als damals dienstältester Bürgermeister im Schwarzwald-Baar-Kreis in den Ruhestand. Er verzichtete aus gesundheitlichen Gründen auf eine weitere Kandidatur.

"Bürgermeister von Schönwald zu sein war mein Traumberuf", resümierte Schmidt zufrieden in einem Interview anlässlich seines 60. Geburtstages.

Der Verstorbene hinterlässt seine Frau, drei Kinder und neun Enkelkinder.