Verschiedene Pflastersteine zeigt Ingenieur Uwe Hauser (Vierter von links) den Ratsmitgliedern und den Besuchern. Letztlich einigt man sich auf das Pflastermodell, auf dem er steht, in einer etwas größeren Ausführung. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Ingenieur Uwe Hauser stellt Möglichkeiten vor / Geschwindigkeitsüberschreitungen befürchtet

Die Franz-Schubert-Straße vom Rathaus bis zur Einmündung Anton-Bruckner-Straße und diese hinauf bis zum Seniorenwohnen am Wald sollen einen neuen Belag erhalten. Auch die Gehwege sollen erneuert werden.

Schönwald. Bei den Gehwegen setzt die Gemeinde auf Pflasterung, da darunter viele Leitungen liegen. Ingenieur Uwe Hauser, Bauleiter der Greiner Ingenieure, stellte den Ratsmitgliedern einige mögliche Pflasterungen zweier namhafter Firmen vor, die Beton-Pflastersteine herstellen. Vor- und Nachteile wurden abgewogen – und letztlich einigte man sich auf den preiswertesten Stein, allerdings mit kleinen Anpassungen. Der Stein lag in den Abmessungen 20 Zentimeter lang, zehn breit und acht dick vor. Der Gemeinderat will diese Steine als halbe Steine für den Randabschluss, der Rest soll in der Größe 20 mal 20 mit acht Zentimetern Dicke verlegt werden. Markus Fehrenbach (CDU) hatte aufgepasst – der Ingenieur hatte draußen von verschiedenen Betonchargen gesprochen, die das Pflaster weniger eintönig machen könnten: "Das sollten wir so bestellen", forderte er.

Vorschlag zum Überdenken

"Wir nennen uns beratende Ingenieure – und als solche haben wir für diese Straßen und die Gehwege einen Vorschlag zum Überdenken", erklärte Hauser den Ratsmitgliedern und der Verwaltung. Derzeit werde – aufgrund des miserablen Zustands der beiden Straßen – dort recht langsam gefahren. Doch fürchte er, dass hier wieder sehr flott gefahren werde, wenn die Straße gemacht sei. Denn sie sei zumindest nach der Einmündung der Bruckner-Straße bis zum Rathaus praktisch kerzengerade. "Wie wäre es, wenn man den Gehsteig auf die andere Seite verlegt, also entlang der Häuser führt. Dazu könnte man parallel Zwangs-Engstellen schaffen, die den Verkehr zusätzlich ausbremsen", schlug er den Anwesenden vor. Die Gehsteige selbst würden nach der Planung in Granit mit einer sehr geringen Bauhöhe von nur drei Zentimetern ausgeführt. "Ich würde da eher zu hohen Randsteinen raten, sonst wird da wirklich gerast und bei Bedarf auf den Bürgersteig ausgewichen", mutmaßte Wolfgang Storz (CDU). Dirk Fehrenbach (Freie Liste) brachte mechanische Geschwindigkeitsbegrenzer ins Spiel – "die funktionieren überall, nur bei uns hat man Sorgen wegen Schnee", regte er sich auf.

Mehrere Gegenargumente

Bürgermeister Christian Wörpel hatte gleich mehrere Gegenargumente: Zum einen seien eben unter dem jetzigen Gehweg die Leitungen für beispielsweise die Nahwärme und die Leerrohre für das Glasfasernetz verbaut. Zum anderen sehe er dann Probleme mit dem Winterdienst – "das müssten dann die Anwohner übernehmen – und die müssten jedes Mal über die Straße den Schnee entsorgen", betonte er. Clemens Herrmann (CDU) schloss sich der Argumentation des Bürgermeisters an. Hauser brachte dann Fahrbahnverengungen ins Spiel im Bereich der Hauseingänge. "Mir hat das zunächst wirklich gefallen – aber nach einiger Überlegung sehe ich erhebliche Probleme beim Winterdienst", waren sich Johannes Göppert (Frei Liste) wie auch Hans-Peter Schwer (SPD) einig.

Adalbert Oehler (CDU) fragte an, ob es eine Möglichkeit gebe, den Übergang für Fußgänger an die Bruckner-Straße beispielsweise mit Pflasterung abzusetzen. Das sei schwierig und werde stets zu Setzungen führen, war sich Hauser sicher. "Wie sieht das der Bauhof?", fragte Gerhard Dessecker (Freie Liste). "Capo" Christof Hock stimmte den Bedenken der Ratsmitglieder zu – beim Winterdienst seien alle möglichen Ideen kontraproduktiv.

Man einigte sich darauf, die Geschwindigkeiten im Auge zu behalten und gegebenenfalls beispielsweise mit Hilfe von Pflanzkübeln nachzusteuern.