Der neue Bundestagsabgeordnete der Freien Demokraten, Marcel Klinge (links), macht seinen Antrittsbesuch als gewählter Volksvertreter bei Schönwalds Bürgermeister Christian Wörpel (Mitte) und Gemeinderatsmitglied Gerhard Dessecker. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Bildung und Tourismus liegen dem FDP-Bundestagsabgeordneten Marcel Klinge am Herzen

Besuch aus Berlin respektive aus Villingen hatte Bürgermeister Christian Wörpel im Rathaus. Marcel Klinge, der junge Bundestagsabgeordnete der Freien Demokraten, machte sein Versprechen wahr, das er vor der Wahl abgegeben hatte – er sei auch nach der Wahl für die Bürger des Kreises da.

Schönwald. Mittlerweile habe er alle 22 Gemeinden seines Wahlkreises durch und er habe festgestellt, dass alle Bürgermeister sehr engagiert seien und sich intensiv um ihre Gemeinden kümmern. Zudem seien auch die Gemeinderäte sehr interessiert, gab er mit einem Blick auf Gerhard Dessecker (FWV) an.

Praktisch vor allem für Schönwald. Der Sozialwissenschaftler mit Doktortitel ist Tourismuspolitischer Sprecher seiner Fraktion und ist auch im Tourismus-Ausschuss des Bundestages. Speziell macht er sich auch stark für den Wintersport. Mitbekommen hat er natürlich die "großen Themen" des Heilklima-Kurorts, die sich vor allem um die Themen Erneuerung der Ortsmitte, Umbau des Freibads zum Naturfreibad sowie die Sorgen um das Hallenbad sowie die ärztliche Versorgung drehten.

Auch das Thema Bildung, beginnend bei den Jüngsten bis hin zum Abiturienten und letztendlich zum Studierenden liege ihm selbstredend am Herzen. "Es kann nicht sein, dass am Ende des Tages die Kosten an den Gemeinden hängenbleiben", betonte er. Auch Bürgermeister Christian Wörpel befand ganz klar, dass das Subsidiaritätsprinzip gefragt sei. Im Koalitionsvertrag lese er immer wieder das Wort "Kommunen" – die könne man aber mit der Umsetzung von Beschlüssen des Bundes nicht im Regen stehen lassen, so der Abgeordnete. Er selbst sei Kommunalpolitiker und bleibe das auch. Daher wisse er, dass eine ausgewogene Balance zwischen dem Verwaltungs- und dem Vermögenshaushalt mit den Investitionen sehr wichtig sei. Manchmal, so habe er das Gefühl, würden EU-Beschlüsse in Deutschland aus Angst vor Klagen schnell und verschärft umgesetzt.

Wichtig ist ihm nach wie vor das Thema Breitbandversorgung – wobei er hier die Initiative des Landkreises gutheißt. Problematisch sei hier wie überall das Thema Zuschüsse: Manchmal wisse keiner, was da wo zu holen sei, vor allem, wenn sowohl Bund als auch Land entsprechende Programme auflegten.

Im Bereich Tourismus und Gastronomie wünscht er sich eine Flexibilisierung der Arbeitszeit. Es könne nicht sein, dass bei einem Fest die eine Bedienung nach zehn Stunden aufhören müsse, nur weil es das Arbeitszeitgesetz so verlange. Dazu werde er bei der nächsten Sitzung seine erste Rede im Parlament halten, verriet er. Auch der Sport liege ihm sehr am Herzen – da könnte das Thema Breitensport und entsprechende Sportanlagen durchaus Thema sein.

Der Bürgermeister sprach das Thema der gesundheitlichen Prävention an, die "Kuren" besonders natürlich in heilklimatischen Kurorten. Er könne nicht verstehen, dass man im Gesundheitstourismus nicht auf die Kurorte mit bestehenden Strukturen zurückgreife. Dessecker stellte fest, dass man viele Projekte angesprochen habe und dass Geld offensichtlich vorhanden sei – man müsse nur entdecken, wo es zu beantragen sei. Aber auch der heimische Kommunalpolitiker hatte ein Problem – es behage ihm gar nicht, wie man das Thema Diesel behandle, zumal auch laut Klinge die Auswirkungen in keiner Weise nachgewiesen seien, sondern eigentlich nur auf Mutmaßungen aufbauten.

Am Ende versprach der Abgeordnete, für die Anliegen der Gemeinden immer ein offenes Ohr zu haben und gerne auch wieder einmal vorbeizukommen.