Versammlung: Feuerwehr bewältigt Ernstfälle und Proben mit hohen Belastungen und enormer Bandbreite

Praktisch direkt im Anschluss an Herbst-Hauptprobe kam die Feuerwehr Schönwald im Eschle-Keller zusammen – die anschließende Manöverkritik und die 146. Generalversammlung standen an.

Schönwald. Nach der Begrüßung durch den Kommandanten Andreas Faller berichtete Schriftführer Clemens Faller von einem recht anspruchsvollen Jahr mit insgesamt 23 Einsätzen der Mannschaft sowie einem der Führungsgruppe C. Nach Jahren der Ruhe wurden die Mitglieder der Schönwälder Wehr im Berichtsjahr wieder, wie im Vorjahr, auch mit dem Tod konfrontiert.

Ein Jahr der Extreme

Wieder einmal sorgte die Dürre für sechs Einsätze bei Wasserfahrten, auf der anderen Seite gab es erneut Überschwemmungen und umgerissene Bäume auf den Straßen – wieder ein Jahr der Extreme, das die Wehrmänner seit der vorigen Generalversammlung erleben mussten.

Bereits wenige Tage nach der Herbsthauptprobe lag der erste Baum auf der Straße, in derselben Zeit mussten vier Wasserfahrten durchgeführt werden. Eine Gewässerverunreinigung sowie eine Überschwemmung an Heiligabend folgten. Am Neujahrstag musste eine Tür geöffnet werden, hier stießen die Helfer auf die Leiche des Bewohners. Am 9. Februar folgte die nächste Türöffnung, hier war die Wohnung wider Erwarten leer. Noch am selben Tag musste gegen Abend ein von Schneemassen verschüttetes Mädchen befreit werden.

Eine Straßenverunreinigung am 7. März sorgte für den nächsten Einsatz, ein befürchteter Brand zwei Tage später entpuppte sich als Rückschlag vom Rauch eines Schwedenofens, verursacht durch die Wetterlage. Am 24. März musste ein Baum gefällt werden, der auf die Straße zu stürzen drohte.

Erneut Wasser im Gebäude hieß es am 4. April, am 1. Mai wurde eine Katze aus luftiger Höhe befreit. Am 17. Juni wurde die Wehr zu einem Zimmerbrand gerufen, der zwei Verletzte zur Folge hatte. Per Türöffnung wurde eine hilflose Person am 26. Juli befreit. Der Juli endete mit der Beseitigung einer 500 Meter langen Ölspur.

Ein Flächenbrand sorgte am 2. September für den Einsatz der Feuerwehr, am 15. sowie am 24. September wurde wieder einmal Wasser gefahren. Dazwischen, am 17., musste erneut eine Türöffnung bei einem verletzten Mitbürger durchgeführt werden.

Am 10. Oktober wurde per Hydraulik-Schere und -Spreizer eine eingeklemmte Person aus einem Fahrzeug befreit. Noch am selben Tag wurden wegen eines Fehlalarms aus Schonach die Mitglieder der Führungsgruppe C gerufen.

Um für immer neue Aufgaben gewappnet zu sein, führte die Wehr 13 Gesamtproben, fünf Proben für die Maschinisten und vier für die Atemschutzträger, sechs Instandsetzungsproben, drei Proben für Gruppen- und Zugführer, fünf für die Führungsgruppe C sowie 19 Übungen für das Leistungsabzeichen in Gold durch. Kassier Harald Schwörer berichtete erneut von einer recht knappen Kameradschaftskasse.

Bürgermeister Christian Wörpel sah, dass die Feuerwehr erneut eine lange Liste an Proben und Einsätzen, mit hohen Belastungen und einer enormen Bandbreite hatte, mit nicht immer erfreulichem Ausgang. Menschenrettung liege nicht immer in den Händen der Wehr. "Für euch ist es eine Selbstverständlichkeit, dass ihr kommt, egal bei welchem Wetter, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit; wir haben eine ausgezeichnete Zusammenarbeit und viel Vertrauen in unsere Feuerwehr und versprechen euch eine bestmögliche Unterstützung", lobte er.

Besonderes Dienstjubiläum

Etliche bestandene Prüfungen. Verbunden mit Beförderungen, eine Neuaufnahme sowie ein besonderes Dienstjubiläum sorgten für Freude. Als "Feuerwehrmann im Praktikum" kommt Quereinsteiger Thorsten Wölfel. Den Truppmann Teil eins haben Robin Winterhalter, Sebastian Schwer und Lukas Schandelmaier bestanden, dazu Schwer auch den Sprechfunker. Tobias Scherer, Marco Brugger und nochmals Schwer haben den Atemschutz-Lehrgang bestanden. Den Truppmann Teil 2 hat Daniel Kienzler bestanden. Thomas Kern hat den Truppführer, gemeinsam mit Tobias Moser, den Maschinisten-Lehrgang und zusammen mit Andreas Faller den "Truck Rescue Trainer" bestanden, Moser dazu das Seminar "Soziale Medien in der Feuerwehr". Diese Lehrgänge sorgten für Beförderungen. So wurden Sebastian Schwer, Robin Winterhalter und Lukas Schandelmaier zum Feuerwehrmann, Marco Brugger und Thomas Kern zum Oberfeuerwehrmann befördert. Etliche Mitglieder wurden für vollständigen Probenbesuch geehrt.

Volle 40 Jahre lang gehört Oberbrandmeister Clemens Herrmann der Freiwilligen Feuerwehr Schönwald an – die Hälfte davon als Kommandant. Neben dem Ehrenzeichen in Gold inklusive Urkunde erhielt der verdiente Feuerwehrmann eine Armbanduhr.