Bürgermeister Christian Wörpel und Schulleiterin Silvia Schöne erhalten die Urkunde der Re-Zertifizierung der Richard-Dorer-Schule Schönwald aus Händen von Reinhard Müller, Projektmanager des Naturparks Südschwarzwald.Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Zertifizierung: Schönwälder Lernort legt Wert auf Umwelt und Heimat / Urkunde erneut übergeben

Bereits mehr als fünf Jahre liegt die Zertifizierung der Richard-Dorer-Schule als Naturparkschule zurück. Seinerzeit wurde diese im Rahmen einer Leistungsschau des Schönwälder Handwerks und eines Naturparkmarkts als einer der Höhepunkte feierlich bekanntgegeben.

Schönwald. Sie war damals die erst vierte Naturparkschule im Naturpark Südschwarzwald, wie einst zu erfahren war. Länger als ein Jahr hatte die Schule auf diesen Tag hingearbeitet, dann fand die Übergabe der Zertifizierungsurkunde in einem idealen Rahmen statt.

Rat erteilt Segen

Nachdem schon der Kindergarten das neue Konzept "Natur und Kultur" eingeführt hatte, hatte auch der damalige Rektor Bernhard Läufer zugestimmt, im Sommer 2013 hatte auch der Gemeinderat den Segen dazu erteilt. Seitens der Lehrerschaft, aber auch der Gemeinde, war dann vieles geleistet worden, um die Zertifizierung zu erreichen. Wie wichtig dieser Schritt auch für das Schulamt war und ist, zeigte die Anwesenheit von Schulrat Werner Nagel und bei der Rezertifizierung von Schulamtsdirektor Markus Kreilinger.

Nun, mehr als fünf Jahre später, überreichte Reinhard Müller, im Naturpark Südschwarzwald zuständig für Förderung und Projektmanagement, ein Geschenk an Melanie Peter, die die Naturparkschule fünf Jahre lang als Projektleiterin begleitet hatte – dieses Amt übernimmt nun die Lehrerin Julia Thrum. Sehr viel Dokumentation sei mit dieser Tätigkeit verbunden, wusste auch Schulleiterin Silvia Schöne.

"Hohe Berge, blühende Wiesen, offene Weideflächen, urige Bauernhöfe, dichte Wälder: Die Verbundenheit zu dieser Natur und dieser Kultur des Südschwarzwalds führt uns heute zusammen", begrüßte sie neben den "Offiziellen" auch Kooperationspartner und Gäste – unter anderem die Elternvertreter der Schule. Die Schule wolle ein kinderfreundlicher, vielfältiger und moderner Lernort sein, mit einem zentralen Ziel, die Kinder auch für die Besonderheiten der wundervollen Heimat zu begeistern. So erkunden die Erstklässler gemeinsam mit Revierförsterin Marisa Schwenninger den wunderbaren Wald, eine Wanderung vor den Sommerferien führe die Jüngsten zudem zum Reinertonishof, wo sie von der Familie Duffner in die Geschichte des Ortes und der Tracht eingeführt würden.

Außerschulische Partner

Die zweite Klasse erfahre im Uhrenmuseum Furtwangen über die Geschichte der Kuckucksuhr – dort könnten sie sogar eine eigene Uhr herstellen. Doch auch bei ihnen spiele die Natur eine Rolle, da sie, ausgestattet mit Forscherweste und Becherlupe, mit Hella Schmitz auf Kräutersuche gehen und daraus allerlei Schmackhaftes zubereiten.

Auf den Vogtsbauernhöfen erlernen die Drittklässler, warum Korn und Brot so wichtig sind. Sandra Kuner vom Mühleberg weist sie in die Milchwirtschaft ein.

Mystisch wird es für die Viertklässler – mit Wanderführerin Ingrid Schyle geht es an den Blindensee, der dann zum Lernort wird. Ingrid Schyle oder Barbara Ruf führen die vierte Klasse auch zum Strohflechten, vor vielen Jahren noch ein Haupterwerbszweig der Schwarzwaldfrauen. Viele andere Dinge außerhalb der acht Module erfuhren sie, so kochte man beispielsweise mit Anne Rausch im Foodtruck.

"Es sind die außerschulischen Partner, die Lerninhalte erlebbar machen und die Richard-Dorer-Schule zur Naturparkschule machen", erklärte die junge Schulleiterin. Fünf Jahre lägen nun hinter ihnen – "und wir möchten weitermachen", betonte sie. Leider sei aufgrund der Corona-Pandemie nur ein Treffen in kleinem Kreis möglich.

Bürgermeister zufrieden

Die Naturparkschulen seien das wohl erfolgreichste Projekt des Naturparks, stellte auch Bürgermeister Christian Wörpel fest. Die Schulleitung mit vormals Bernhard Läufer und nun Silvia Schöne sei begeistert von der Idee, wie Gemeinde und Rathaus. Man habe es gut getroffen, auch mit der Auswahl der Projektpartner. Schonach sei schon 2011 als erste Naturparkschule eine Vorreiter-Rolle zugekommen, doch sei die Richard-Dorer-Schule die erst vierte Schule gewesen, die das Zertifikat erhalten habe.