Dunkle Wolken am Daimler-Absatzhimmel: China trübt die Bilanz des Autobauers. Foto: dapd

Die Schwächen auf dem wichtigen Absatzmarkt China trüben die ansonsten starke Oktober-Bilanz des Autobauers Daimler.

Stuttgart - Die Schwächen auf dem wichtigen Absatzmarkt China trüben die ansonsten starke Oktober-Bilanz des Autobauers Daimler. Zwar startete Daimlers zentrale Pkw-Sparte mit ihren Marken Mercedes, AMG, Smart und Maybach in Summe mit einem spürbaren Absatzplus von 6,2 Prozent ins letzte Quartal des Jahres. Doch die entscheidende Region China kommt weiterhin nicht vom Fleck, wie die Schwaben am Dienstag in Stuttgart mitteilten. Die Wende bringen soll nun eine Rosskur der Vertriebsorganisation im Reich der Mitte - und Daimlers Hoffnungsträger, die neuen Kompaktwagenmodelle.

Dennoch stehen Weichen weiterhin auf Rekordkurs

Insgesamt verkaufte Daimlers Pkw-Sparte im Oktober 118.609 Autos - das sind im Monatsvergleich 6,2 Prozent Verbesserung. Seit Januar kletterte der Absatz damit auf gut 1,16 Millionen Autos, was im Zehnmonatsvergleich einem Plus von 4,9 Prozent entspricht. Insgesamt stehen die Weichen für Daimler damit weiterhin auf Rekordkurs. „Unsere neuen Modelle, allen voran die neue A- und B-Klasse, sorgen für deutlichen Rückenwind. Auch für das Gesamtjahr rechnen wir weltweit mit einem neuen Verkaufsbestwert“, sagte der bei Mercedes für Vertrieb und Marketing zuständige Chef Joachim Schmidt.

In China Verkaufszahlen rückläufig

Doch China ist und bleibt ein ärgerlicher Schönheitsfleck. Dort waren die Verkäufe im Oktobervergleich mit minus 3,9 Prozent sogar rückläufig. Die Konkurrenz BMW und Audi spielt in dem Land, dessen riesiger Markt die Zukunft der Oberklasse-Hersteller entscheidend bestimmt, schon heute in einer ganz anderen Liga und vermeldet Monat für Monat zweistellige Zuwächse. BMW kam zuletzt mit rund 30.000 Einheiten auf etwa doppelt so viele Autos wie Daimler. Bei der VW-Tochter Audi sind es noch mehr (September: 35.512 Auslieferungen). Selbst Porsche mit seinen vergleichsweise kleinen Stückzahlen setzt fast jeden vierten Wagen in China ab - Mercedes hat knapp 15 Prozent.

Die in China jüngst erst eingeführte B-Klasse soll nun das langersehnte Volumen bringen, gefolgt von der A-Klasse 2013. Bisher haben die Kompakten die Schwaben vor allem Geld gekostet - jetzt soll sich das auszahlen und die Wende bringen. Zudem, so der Plan, „wird in China am Aufbau einer neuen Vertriebsorganisation gearbeitet, die zur langfristigen und nachhaltigen Entwicklung von Mercedes-Benz im dortigen Markt beitragen wird“. Das Ziel: Eine frische Modellpalette mit besserer Vertriebsstruktur soll Audi und BMW das Fürchten lehren.