Richtung Hardtstraße wurde fleißig gebuddelt. Foto: Dold

Die Baustelle am Schönblick hat eine brisante Note – schon alleine wegen des geplanten Großbauvorhaben und der protestierenden Bürgerinitiative.

Schramberg-Sulgen - Vereinzelte Gemeinderäte waren laut Anliegern kürzlich eigens vor Ort. Ihr Ansinnen: Sie hakten bei den Bauarbeitern nach, wie sie dort behandelt würden. Auch von unserer Redaktion wurden sie mit dieser Frage konfrontiert: "Alles bestens. Wir haben Kaffee gekriegt und auch Kekse", sagen die Arbeiter der Firma Bantle aus Bösingen.

"Anderswo werden wir manchmal fast verjagt", sagt Reinhold Weißer von der Baufirma. Am Schönblick hingegen müssten die Anlieger schon seit vier Monaten mit Lärm und insbesondere in der trockenen Phase mit viel Staub leben. "Hut ab, wie sie das gemacht haben", so Weißer.

Straße für Anlieger wieder geöffnet

Ein Anwohner sagt hingegen, dass er von der Baustelle mittlerweile genervt sei. Entspannung ist aber in Sicht: In etwa einer Woche, schätzen die Mitarbeiter der Baufirma, könne die Straße zumindest wieder für die Anlieger geöffnet werden. Anschließend müssten noch die Gehwege fertig gestellt werden. Bis Mitte Oktober soll die Baustelle am Schönblick bis auf die Stichstraße komplett abgeschlossen sein – sofern nichts Unvorhergesehenes wie beispielsweise ein Starkregen passiert.

Verlegt wurde in der Straße das komplette Paket: Kanal, Wasser, Gas- und Versorgungsleitungen.

Andere Firma baut Stichstraße

Der Kanal in der neuen Stichstraße soll ab der kommenden Woche verlegt werden. "Deshalb müssen wir den ersten Abschnitt bis zu diesem Zeitpunkt fertig haben", sagt Reinhold Weißer. Den Zuschlag für den Bau der ominösen Stichstraße habe aufgrund der europaweiten Ausschreibung aber eine andere Firma erhalten, bedauert er. Diese soll laut Mitteilung der Stadtverwaltung bis Weihnachten gebaut sein.

"Seit den Einsprüchen haben wir nichts mehr gehört", sagt ein Anwohner über den Stand des brisanten Bauprojekts. Am Schönblick beabsichtigt ein Investor bekanntlich, ein Großbauvorhaben zu errichten. Dagegen bildete sich eine Bürgerinitiative.

Geplantes Bauprojekt nach wie vor abgelehnt

"Die Planung passt einfach nicht in dieses Gebiet", so der Anwohner. Zudem ärgert es ihn dass die Stadtverwaltung offenkundig in enger Verbindung mit dem Investor stehe. "Mit uns sprechen sie hingegen nicht", moniert er.

Von der Bürgerinitiative heißt es in einem Schreiben: "Wir haben kein Problem mit der Sanierung oder den Arbeiten an der Straße". Man habe lediglich ein Problem mit dem geplanten Bauprojekt, sollte der Investor sich nicht an den bestehenden Bebauungsplan halten müssten. Schließlich seien die anderen Bürger auch diesem Bebauungsplan unterworfen gewesen.