Der Wald in Schömberg ist noch in einem vergleichsweise guten Zustand. Foto: Krokauer

Die trockenen Jahre in der jüngsten Vergangenheit machen dem Wald zu schaffen. Dabei sieht es im Landkreis Calw und damit auch in Schömberg noch verhältnismäßig gut aus.

Schömberg - Trotzdem muss sich auch in Schömberg der Forst Gedanken darüber machen, wie der Wald mit neuen Baumarten in Zeiten des Klimawandels widerstandsfähiger wird. Bislang sei der Landkreis Calw in dieser Hinsicht noch eine "Insel der Seligen", sagte Jörg Ziegler, Leiter der Abteilung Forstbetrieb und Jagd im Landratsamt Calw, in der jüngsten Sitzung des Schömberger Gemeinderates. So gab es keine großen Sturmschäden. Ziegler konnte aber nicht garantieren, dass dies so bleibt, wie er auf eine entsprechende Nachfrage von Gemeinderätin Ulrike Mayrhofer (CDU) deutlich machte. Zu schaffen machten den Bäumen die Borkenkäfer und die Misteln, sagte er. Im Hinblick auf Lieferengpässe habe der Holzpreis in diesem Jahr zunächst nicht nachgezogen. Erst im Frühjahr und Sommer seien die Preise gestiegen, jedoch inzwischen wieder unter Druck geraten, so Ziegler.

Straßensperrungen nötig

Der zuständige Revierleiter Alex Volkert stellte in der Ratssitzung die Zahlen zum Waldhaushalt der Gemeinde Schömberg vor. So wurden in dem zu Ende gehenden Jahr rund 3000 Festmeter eingeschlagen. In diesem Zusammenhang warb Volkert bei der Bevölkerung um Verständnis, wenn wegen der Verkehrssicherungspflicht Bäume beseitigt und Straßen gesperrt werden müssen: "Die Sicherheit geht vor." Im nächsten Jahr sollen es 3200 Festmeter sein.

Die Einnahmen aus dem Wald waren in diesem Jahr höher als zunächst erwartet. Der Forst rechnete zunächst nur mit 34 000 Euro. Gemäß dem vorläufigen Ergebnis sind es nach Volkerts Worten sogar nun 50 000 Euro. Für das nächste Jahr rechnet er sogar mit einem Überschuss in Höhe von 65 000 Euro.

Schwieriger Markt

In der Aussprache wollte Gemeinderat Michael Nothacker (CDU) wissen, ob das Land dem Verkauf von Holz etwa nach China nicht einen Riegel vorschieben könne. "Wenn man Holz braucht, ist keines mehr da", klagte er im Hinblick auf den Mangel von Bauholz in diesem Jahr. Er forderte eine bessere Steuerung.

Ziegler antwortete, dass sich der Markt verändert habe. Vor dem Sturm Lothar habe es einen regionalen Markt mit kleinen Sägewerken gegeben. Zur zeitlichen Einordnung: Lothar wütete am zweiten Weihnachtsfeiertag 1999. Inzwischen gebe es aber nur noch große Sägewerke, so Ziegler. Er würde sich wünschen, dass es wieder einen regionalen Markt mit der entsprechenden Wertschöpfung vor Ort geben würde, sagte Ziegler.

CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger verwies auf Stimmen in der öffentlichen Diskussion, die sich dafür einsetzten absterbende Bäume stehen zu lassen. Ziegler antwortete, dass dies punktuell sinnvoll sein könne. Positive Effekte für den Wald seien aber nach einem bis eineinhalb Jahren schon wieder vorbei. Zudem gebe es ein riesiges Sicherheitsproblem. Das müsse man sich genau überlegen.