Untersucht wird nun, welche Kosten auf die Stadt zukommen werden, wenn das Schömberger "Zollhaus" zum Rathaus umgebaut würde. Foto: Visel

Der Gemeinderat Schömberg hat in seiner Sitzung am Mittwoch bei vier Gegenstimmen eine Machbarkeitsstudie für das "Zollhaus" für rund 34 500 Euro an ein Rottweiler Architekturbüro vergeben. Mehrheitlich wurde auch entschieden, "ohne die Gastronomie zu planen". Nach den Vorstellungen von Stadtrat Dieter Netzer könnte im Untergeschoss ein großzügiges Bürgerbüro untergebracht werden.

Schömberg - Untersucht werden soll nun, ob sich das Gebäude als Rathaus eignet und was Umbaumaßnahmen kosten werden. Bürgermeister Karl-Josef Sprenger sprach sich für die Studie aus, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, ehe man im Rahmen der Haushaltsberatungen entscheiden müsse, ob die Stadt das Zollhaus erwerben wolle oder nicht. Auch aus der Bevölkerung seien schon Stimmen laut geworden, dass sich die Stadt diese Chance nicht entgehen lassen sollten.

Tommy Geiger brachte mit dem Neubau eines Rathauses an einem ganz anderen Standort eine dritte Alternative ins Spiel, "weil wir für die nächsten 100 Jahre planen". Auch das "Zollhaus" sei schon 20 Jahre alt und damit energetisch nicht mehr auf dem neuesten Stand. Im Übrigen müsse geklärt werden, was mit dem derzeitigen Rathaus geschehen soll.

Frank Polich befürwortete die Studie ebenfalls, weil er aufgrund der jetzigen Faktenlage noch "keine Entscheidung" treffen könne, während Heiko Gerstenberger sagte, eine Studie nur fürs "Zollhaus" bringe nichts, weil man damit noch keine Vergleichsmöglichkeit habe: "Dann müssen wir auch das Rathaus untersuchen lassen." Netzer betonte, es gebe Architekten, die unter dem Motto "Wohnen im Rathaus" in den Startlöchern stünden, um dieses einer anderen Nutzung zuzuführen. Kerstin Kipp hingegen meinte, das Rathaus werte die gesamte Alte Hauptstraße auf.

Der Eigentümer des "Zollhauses", Wolfgang Jenter, hatte der Stadt das Gebäude zum Kauf angeboten. Der Kaufpreis würde bei rund 2,2 Millionen Euro liegen. Bisher hatte die Stadt geplant, das derzeitige, denkmalgeschützte Rathaus grundlegend zu sanieren und auf dem benachbarten Grundstück einen Erweiterungsbau zu erstellen.