Einige der bei der Finissage anwesenden Gewinner des 17. Fotoherbstes samt Unterstützern des internationalen Festivals in Schömberg Foto: Günther Wallburg

Der 17. Schömberger Fotoherbst ist im Kurhaus Schömberg zu Ende gegangen. 43 Teilnehmer beteiligten sich mit rund 500 Exponaten. Sie waren in öffentlichen Gebäuden, Schaufenstern des Einzelhandels und im Museum Haus Bühler zu sehen.

Vier Wochen, vom 8. Oktober bis 5. November, wurden die Werke für serielle Reise- und Reportage-Fotografie präsentiert. Jetzt wurden die Preisträger des internationalen Fotowettbewerbs 2023 ausgezeichnet. Gegenüber 2021 standen diesmal noch mehr Aktionen auf dem Programm.

 

Neben einer Outdoor-Ausstellung, Kinofilmen, Workshops und Vorträgen waren rund 500 Aufnahmen der Kategorie Profi und Amateur in den Schaufenstern von 16 Ausrichtern in der ganzen Glücksgemeinde zu sehen. Vor zwei Jahren waren es noch 100 Exponate.

Sowohl das Publikum als auch die Expertenjury trafen ihre Entscheidungen zu den Siegern. Wichtig sei es, so Kurator Joachim Haessler, dass die Aufnahmen dabei immer in einem thematischen Zusammenhang gestanden hätten und als Serie erkennbar gewesen seien.

Die Hauptjury setzte sich diesmal zusammen aus Jens Alemann, Joachim Haessler, Silke Helmerdig, Rolf Noergaard, Winfried Reinhardt und Yvonne Wurster, ergänzt durch die Jury-Gäste Rafael Cardenas, Werner Götze und Joachim Kuolt.

Zwischen Tradition und Moderne

Den Publikumspreis in der Kategorie Amateure erhielt Rosemarie Strobel-Heck aus Kieselbronn mit ihrer Fotoserie „Working People in Vietnam and Cambodia“. Dabei ging es um Menschen mit ihren vielen kleinen Straßenläden in den beiden Ländern Vietnam und Kambodscha zwischen Tradition und Moderne.

Den Publikumspreis in der Kategorie Profis bekam mit seiner Serie „Die Eisengießer von Bombay“ Christoph von Haussen aus Weilheim/Teck zuerkannt. Arbeiter sind darauf beschäftigt, ohne jeglichen Arbeitsschutz, barfuß und übersät mit Brandwunden. Erschöpft und ausgezehrt stellen sie Gussteile her.

Der Jurypreis in der Kategorie Amateure ging dieses Jahr an Birgit Hantke aus Berlin mit ihrer Serie „Langa“, dem ältesten Township Kapstadts. Das Township ist eine Stadt in der Stadt.

In der Kategorie Profis vergab die Jury den diesjährigen Preis an Robert Rutöd aus Wien. Seine Fotoserie zeigt den „Berg der Kreuze“ in Litauen, wo Anfang der 1960er-Jahre Sowjets mit Bulldozern auffuhren, um Kreuze nieder zu walzen und zu verbrennen. Doch bereits in den darauffolgenden Nächten wurden von der Bevölkerung neue errichtet und der Ort zum Symbol des nationalen Widerstands erkoren.

Das internationale Fotofestival für Reise- und Reportage-Fotografie, das seit 2009 in zweijährigem Turnus veranstaltet wird, habe sich seit seiner Gründung im Jahr 1998 zu einem bedeutenden Fotowettbewerb für Fotoserien in ganz Deutschland entwickelt, meinte Rainer Zillinger, stellvertretender Bürgermeister in Schömberg. Er bedankte sich bei allen Akteuren und Sponsoren für die enorme Unterstützung und insbesondere beim Einzelhandel für die großzügige Bereitschaft, die zahlreichen Bilder in den Schaufenstern auszustellen.

Der diesjährige Sonderpreis für das dekorativste Schaufenster in der Glücksgemeinde ging mit den romantischen Bildern zur Hüttlenwaldschlucht im Naturpark Schwäbisch Fränkischer Wald von Andreas Jägerhuber aus Steinheim Murr an das Schuhhaus Maisenbacher in der Hugo-Römpler-Straße 15.

Begleitet wurde die Finissage mit spanischer Musik an der Gitarre von Robert Radeike und passenden Flamenco-Tänzen seiner Frau Alexandra Simón Rateike der Gruppe La Rondeña aus Bad Liebenzell.