Ein Marketingkonzept soll das Interkom Nordschwarzwald beleben. Foto: Stocker

Neues Marketingkonzept soll Unternehmen von Gewerbegebiet überzeugen. Freche Sprüche zum Nachdenken

Schömberg/Engelsbrand/Unterreichenbach - Das Bett ist bereitet, aber irgendwie will sich noch keiner in die Federn legen. Das ist das Resümee für die derzeitige Belegung im Gewerbegebiet "Interkom Nordschwarzwald" in Lan-genbrand. Mit einem Konzept will der Zweckverband deshalb die Ansiedlungvon Firmen anschieben.

Frank Kleinbrahm, Geschäftsführer der im April beauftragten Werbeagentur Choch3, stellte in der Sitzung am Dienstagabend das Marketing für das Interkom vor.

Vor allem eine Homepage soll binnen der kommenden vier Wochen freigeschalten werden. "Wir müssen das Interesse dafür wecken, da der Markt offensichtlich bisher nichts davon wissen will", so Kleinbrahm. Nach seinen Worten ist das Konzept auf Interessenten ausgerichtet. Einem schwäbischen Sprichwort folgend, wenigstens eine Trillerpfeife aus dem Besenstiel zu schnitzen, wenn es nicht gelinge, eine Flöte herzustellen, erläuterte der Werbefachmann das Vorgehen.

Freche Sprüche sollen zum Nachdenken anregen. Ein Preisflimmern schnürt ein Paket für potenzielle Interessenten. Das bedeutet, dass bei reduziertem Grundwert Käufer gegen einen moderaten Aufpreis oder sogar kostenlos weitere Ausstattungsmerkmale erhalten. "Vor allem das integrierte kommunale Beschleunigungspaket für eine unbürokratische und schnelle Standortrealisierung ist dabei maßgeblich", sagte Kleinbrahm. Soll heißen, ohne Mehrpreis setzt sich die Verwaltung dafür ein, alle Genehmigungen innerhalb kürzester Zeit zu bewerkstelligen. "Es ist zwar Mehrarbeit, aber es funktioniert", berichtete Schömbergs Bürgermeisterin Bettina Mettler von einem Pilotprojekt, das innerhalb von sechs Wochen statt der üblichen sechs Monate genehmigt war.

Namensbäume sollen darüber hinaus eine Allee im Interkom entstehen lassen. Zusätzliches Potenzial sieht der Verwaltungsrat des Zweckverbandes zudem im individuellen Zuschnitt von Grundstücken sowie in der Möglichkeit, Erweiterungsflächen reservieren zu lassen.

Außerdem sieht das Konzept diverse Veranstaltungen in dem Gewerbegebiet vor, wie beispielsweise einen Handwerkertag oder ein Volksfest der Gemeinden.

In der regen Diskussion näherten sich die Mitglieder der Verbandsversammlung der Überzeugung an, das Konzept auf den Weg zu bringen. Im Vorfeld hatten neben Mettler auch Engelsbrands Bürgermeister Bastian Rosenau und Amtskollege Carsten Lachenauer aus Unterreichenbach daran gefeilt. "An einzelnen Stellschrauben kann auch nach dem Startschuss noch gedreht werden", warb Lachenauer um Zustimmung. Und die erteilte das Gremium letztlich einhellig.

Ebenso übereinstimmend fiel die Feststellung der Jahresrechnung für 2012, die Verbandsrechnerin Jeanette Flentje vorstellte. Da bisher keine Grundstücksverkäufe stattfanden, gab es keine Buchungen. Haushaltsreste wurden bereits gebildet und in das laufende Jahr übertragen.