Gisela Scheuermann und Udo Siebert von der Kreisjägervereinigung Calw bliesen zum Empfang. Sie hießen die Kleinen vom Kindergarten Rappelkiste in Langenbrand willkommen. Foto: Schneider Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Expedition des Kindergartens Rappelkiste ins Eulenloch / Kreisjägervereinigung organisiert Lehrgänge

Aus der Rappelkiste in den Wald. Kinder aus dem Langenbrander Kindergarten Rappelkiste sind ins Eulenloch gekommen, um zu lernen, welche Tiere im Wald leben und was sie dort zu fressen finden.

Schömberg-Langenbrand. Begrüßt wurden die Kleinen mit Klängen aus dem Jagdhorn: Das sei das Handy der Jäger, erklärten Gisela Scheuermann und Udo Siebert von der Kreisjägervereinigung Calw, die den Lehrgang organisierten. Weil das Jagdhorn so laut ist, konnten Jäger sich damit über den ganzen Wald hin verständigen, erzählten die beiden Jäger.

"Aber jetzt wollen wir ganz leise sein", forderte Gisela Scheuermann die Kinder auf, "denn wir sind ja im Wohnzimmer und im Schlafzimmer der Waldtiere und wir wollen sie nicht erschrecken".

Tafeln am Wegrand aufgestellt

Daraufhin führten die Jäger die Kinder ein Stück durch den Wald, wo sie zuvor am Wegrand Tafeln aufgestellt hatten, auf denen die Waldtiere und ihr Futter abgebildet waren. Marder, Dachs, Fuchs, Wildschwein, Reh, Hirsch und Hase wurden vorgestellt. "Was isst denn so ein Dachs oder Fuchs?" Die Kinder wussten es: "Den Hasen!" riefen sie. Aber Gisela Scheuermann erzählte, dass Dachs, Fuchs und Hase durchaus im selben Bau leben können. "Das nennen wir Burgfrieden, aber wehe dem Hasen, wenn der Fuchs ihn draußen erwischt." So stellte sich heraus, dass das Reh nicht die Frau vom Hirsch ist, und nur der Hirsch ein Geweih hat. "Beim Reh heißt das Gehörn", wurden die Kinder belehrt. "Wir Jäger haben eine eigene Sprache", erklärte Scheuermann. Das wussten die Kinder schon. "Die Ohren der Hasen und der Kaninchen heißen Löffel", sagten sie wie aus einem Mund. Aber was ist der Unterschied zwischen Hase und Kaninchen? "Hasen sind größer und haben lange Löffel", erklärten die Jäger "und Hasen leben auf der Wiese, Kaninchen graben sich einen unterirdischen Bau".

Ausgestopftes Wildschwein präsentiert

Großen Zulauf hatte auch der Lern-Hänger, den Scheuermann aufgebaut hatte. Dort konnten die Kleinen ein Fell anfassen, oder das ausgestopfte Wildschwein streicheln. Natürlich gab es da auch niedliche Tiere, ein Rehkitz zum Beispiel und sogar eine Ente. Der Hänger geht auf eine Initiative der Jäger zurück: Mit "Lernort Natur" wollen sie Kindern die Natur näherbringen. "Viele Kinder sind total entfremdet von der Natur", bedauert Scheuermann: "Manche sagen sogar, sie gehen nie mit den Eltern im Wald spazieren. Das ist wirklich traurig." Daher organisieren die Jäger der Kreisjägervereinigung fast jede Woche Lehrgänge. Der nächste ist am Donnerstag, 25. Oktober, in Altensteig für Kinder der dritten und vierten Klassen.