Die Fahrzeuge stellen sich in Kolonne auf und fahren zum neuen Domizil – fast im Schritttempo, aber mit Blaulicht und Martinshorn, damit jeder in Schömberg weiß, was an diesem Samstagnachmittag geschieht. Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Viele Schömberger verfolgen am Samstag den Umzug der Fahrzeuge ins neue Gerätehaus an der Wellendinger Straße

Pünktlich um 15 Uhr ist es am Samstagnachmittag losgegangen – mit Blaulicht und Martinshorn in Kolonne: Die Schömberger Feuerwehr hat ihren Standort ins neue Gerätehaus verlegt.

Pünktlich um 15 Uhr ist es am Samstagnachmittag losgegangen – mit Blaulicht und Martinshorn in Kolonne durch die Stadt: Die Schömberger Feuerwehr hat ihren Standort ins neue Gerätehaus an der Wellendinger Straße verlegt.

Schömberg. Das Martinshorn hört man schon von weitem, wenig später sieht man die flackernden Blaulichter. Spätestens jetzt dürfte keinem Schömberger entgangen sein, dass die Feuerwehr umzieht. "Gottseidank ist es geschafft", sagt einer der vielen Zuschauer, die den Einzug ins neue Haus von der gegenüberliegenden Straßenseite verfolgen. Es wird fotografiert und gefilmt, sogar von einer Drohne aus. Fast wie Fasnet, bemerkt jemand.

Die Fahrzeuge kommen langsam, in Kolonne, und stellen sich vor den neuen Garagen an der Wellendinger Straße in Reih und Glied auf. Von den Zuschauern, darunter auch Familien mit Kindern und von der kompletten Mannschaft des DRK Schömberg, gibt es Applaus.

Nach den Fahrzeugen folgt die 45-köpfige Mannschaft, die – coronabedingt – in Fünfer-Gruppen anrückt und ihre Spinde einräumt. Geplant ist geplant: Wie von Kommandant Armin Müller im Vorfeld angekündigt, ist das Meiste um 17 Uhr erledigt. Davor schon war in dem neuen Haus – der Bau beziehungsweise Umbau ist bis auf einige Kleinigkeiten fertig – die Atemschutzwerkstatt einsatzbereit.

Nach fast 30 Jahren am Schömberger Ortseingang, direkt an der B 27, war der Umzug dringend nötig geworden: Zum einen war es am alten Standort eng. So eng, dass zwei Fahrzeuge Schwierigkeiten hatten, aneinander vorbeizukommen. Zum anderen gab es im alten Schulhaus keine Schwarz-Weiß-Trennung im Bekleidungsbereich, und es standen keine getrennten Sanitärbereiche für die weiblichen Mitglieder der Feuerwehr zur Verfügung. Zudem waren die Räume für den Feuerwehrnachwuchs unzeitgemäß.

Der ursprünglich geplante Umzugstermin habe wegen Corona nicht eingehalten werden können, sagte Armin Müller. Während des Lockdowns sei sowas nur mit Sondergenehmigung möglich. Die habe es jetzt von Kreisbrandmeister Stefan Hermann gegeben. Ab sofort ist die Feuerwehr dann vom neuen Haus aus einsatzbereit.

Für die Feuerwehr ist das neue, moderne Gerätehaus ein Quantensprung, für Schömberg eine der größten Investitionen in der Geschichte der Stadt: Nach Angaben von Bürgermeister Karl-Josef Sprenger sind für das neue Gerätehaus rund drei Millionen Euro investiert worden, und eine weitere Million hat den Ausbau des Obergeschosses mit den beiden Praxen gekostet. Aus diesem Grund hatte sich der /Umbau des ehemaligen Firmengebäudes auch verzögert. Mit einer Nutzfläche von mehr als 1400 Quadratmetern und einer funktional ineinandergreifenden Anordnung sämtlicher Räume einschließlich der Außenbereiche sei die Feuerwehr nun bestens gerüstet, so Müller. Die neue Zentrale in der Wellendinger Straße gestaltet sich einsatztaktisch hoch modern und geräumig und ist dank eines großzügigen Schulungsraums auch für überörtliche Lehr- und Ausbildungsmaßnahmen nutzbar. Auch die Jugend soll für die wichtige Aufgabe der Feuerwehr begeistert werden. Die Chancen sind gut.