Der Chor "The Voices" begeisterte bei seinem Auftritt in der evangelischen Kirche in Schömberg das Publikum. Foto: Mirjam Dwyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Chor "The Voices" tritt auf

Schömberg. Ein glanzvoller Höhepunkt eines an Auftritten reichen Chorjahres war das große Weihnachtskonzert "Amazing Grace" des Chores "The Voices" in der evangelischen Kirche in Schömberg. Das festlich beleuchtete Kirchenschiff konnte den Besucherandrang kaum fassen. Mit dem Gospel "Open Up Wide" zog der auf 52 aktive Sängerinnen und Sänger angewachsene Chor ein und formierte sich vor dem imposanten Altarbild.

Zum Mitklatschen animiert

Die Auswahl der Lieder unterstrich das Motto des Konzerts, zu Deutsch: "Überwältigende, erstaunliche Gnade". Fröhlich-lobpreisende Texte wechselten mit solchen, die anbetenden Charakter haben und flotte, zum Mitklatschen animierende Rhythmen lösten anrührende, zu Herzen gehende Melodien ab. Nach "Give Thanks with a grateful Heart" forderte Chorleiterin Salome Tendies, die charmant durch das Programm führte, das Publikum zum Mitmachen auf.

Der gemeinsame Kanon "Gloria" füllte den mit einer ausgezeichneten Akustik ausgestatteten Kirchenraum mit einer gewaltigen Klangfülle. In Form eingestreuter Lyrics rezitierten einzelne Chormitglieder die deutschen Übersetzungen der ausschließlich englischsprachigen Titel, zum Beispiel bei "Air for Advent" nach Johann Sebastian Bach oder "Who would imagine a King". So konnte sich das Publikum wunderbar in die gesungenen Botschaften des Weihnachtsgeschehens einfühlen.

Anrührendes "Ave Maria"

Mit ihrem lebendigen und zugleich fordernden Dirigat führte Tendies den Chor sicher durch das anspruchsvolle Programm und setzte mit ihrer Piano-Begleitung zusätzliche Akzente. Zur Freude des Publikums wie des Chores sang Miriam Kurrle, gefragte Sopranistin und Co-Chorleiterin von "The Voices", kraftvoll und anrührend zugleich das "Ave Maria" und in einem zweiten Solopart "Pane Angelicus".

Einen ebenfalls starken Eindruck hinterließ Malin Grass, eine junge, aufstrebende Violinistin, die Mitglied im Bundesjugendorchester ist. Sie begleitete den Chor bei einigen Stücken und sorgte mit Soloeinlagen wie "Melodie Op. 42, Nr. 3 für Violine und Piano" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski für andächtige Stille in der Kirche.

Der Höhepunkt des an Glanzlichtern reichen Programms, das vom Percussionisten Roman Feser akzentuiert und stimmig begleitet wurde, war das titelgebende "Amazing Grace". Es ist eines der beliebtesten Kirchenlieder der Welt und wird in unzähligen Versionen gesungen. The Voices hatten die Adaption von John Coates jr. ausgewählt und boten damit noch einmal ihr ganzes Können auf. Zarte, schwebende Töne wechselten mit kraftvoll anschwellenden Passagen und machten damit musikalisch die "erstaunliche Gnade" der Weihnachtsbotschaft spürbar.

Rauschender Beifall war der verdiente Lohn für die Sängerschar, die nicht ohne Zugabe entlassen wurde. "You raise me up", ein Titel, den auch Whitney Houston interpretierte, nahm das Publikum noch einmal gefangen, bevor sich die Choristen und ihre temperamentvolle Chorleiterin beim Gospel "This Little Light of Mine" mit dem Publikum zu einem fröhlich-klatschenden, schnipsenden und begeistert singenden Ganzen vereinten.