Das Bahnhofsareal in Schömberg soll demnächst im Rahmen des Landessanierungsprogramms überplant werden. Für das Bahnhofsgebäude (im Hintergrund) gibt es bereits einige Kaufinteressenten.Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Schömberger Bahnhofsareal ist ins SIQ-Programm aufgenommen worden / Fürs Gebäude gibt es drei Interessenten

Sobald es die Corona-Pandemie zulässt, soll die Planung fürs Bahnhofareal weiter voran getrieben werden. Dafür, sagte die Leiterin des Schömberger Bauverwaltungsamts, Sabine Neumann, in der Sitzung des Gemeinderats, soll eine weitere Bürgerbeteiligung stattfinden.

Schömberg. Die Stadt war zum 1. Januar 2018 mit dem Gebiet Rathaus/Bahnhofsbereich ins Landesanierungsprogramm (LSP) aufgenommen worden. Bereits bei der Erarbeitung des Gemeindeentwicklungskonzepts sei das Bahnhofsareal vom Büro Planstatt Senner als "Dreh- und Angelpunkt", als "Visitenkarte für Gäste", als "Potenzialfläche zur Entwicklung eines neuen Wohnquartiers" sowie als "Aufenthaltsbereich zur sozialen Integration der Bevölkerung" eingestuft worden, legte Neumann dar.

Auch bei der Bürgerwerkstatt am 24. Mai 2017 hätten sich die meisten der Anwesenden dafür ausgesprochen, die dortige Grünfläche als "Mehrgenerationenplatz" neu zu gestalten. Neumann: "Die Neuordnung dieses Areals ist daher eines der zentralen Sanierungsziele der Stadt."

Bereits 2017 hätten sich zwei Projektentwickler für das Gelände interessiert – mit unterschiedlichen Zielen. Einer sehe eine Kombination von Gewerbeflächen, Wohnungen und Sportmöglichkeiten in verschiedenen Gebäuden vor, der andere eine reine Wohnbebauung. Auch für das Bahnhofsgebäude gebe es drei Kaufinteressenten. Diese sollen sich demnächst im Gremium vorstellen. Die Vermarktung des Gebäudes soll vom restlichen Sanierungsverfahren getrennt werden.

Wie die Stadtverwaltung informierte, sei das Bahnhofsareal mit geschätzten Kosten von 240 000 Euro im LSP enthalten. Die Bezuschussung liege bei 60 Prozent. Die Stadt habe sich nun erfolgreich für das vom Stuttgarter Wirtschaftsministerium ausgeschriebene Programm "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier" (SIQ) beworben. Der Fördersatz dafür betrage 90 Prozent. Für die Umgestaltung seien Kosten von 277 778 Euro anerkannt worden, was einen Zuwendungsbetrag von 250 000 Euro ergebe. Der Bewilligungszeitraum laufe bis 30. April 2024. Mit der Aufnahme des Areals in das SIQ-Programm werde dieser Kostenpunkt aus dem Landessanierungsprogramm herausgenommen. "Somit stehen für andere Maßnahmen mehr Mittel zur Verfügung", betonte Neumann. Die Sanierung des Bahnhofsgebäudes werde weiter über das LSP abgewickelt.

Der Gemeinderat beschloss, eine weitere Bürgerbeteiligung anzuberaumen, wenn es die Situation wieder zulasse. Zudem soll ein Büro beauftragt werden, die von den Bürgern vorgebrachten Ideen zu bündeln, damit sie in einen städtebaulichen Planungsprozess Eingang finden. Dieser ist dann Grundlage für die Neugestaltung des Bahnhofsareal.

Tommy Geiger regte in diesem Zusammenhang an, im Vorfeld mit verschiedenen Firmen abzuklären, wie der Bahnverkehr in Zukunft vonstatten gehen werde. Derzeit würde die Firma FBW verstärkt Betonteile mit der Bahn transportieren. Geiger sprach sich dafür aus, auch bei den Firmen Bewehrungsbau Eberhardt und Pistentech nachzuhaken: "Bei einer Wohnbebauung entlang der Bahnstrecke ist es von Bedeutung, wie sich der Zugverkehr entwickelt."