Im Schulzentrum herrscht nach wie vor Raumnot. Foto: Visel

Sinkende Schülerzahlen und Vorgaben seitens der Behörde. Auch Raumnot macht Schülern zu schaffen.

Schömberg - Die Werkrealschule Schömberg (WRS) kämpft laut Schulleiter Wolfgang Fiderer weiter ums Überleben. Grund sind sinkende Schülerzahlen und Vorgaben seitens der Schulbehörde. Auch die Raumnot macht den Schulen zu schaffen.

Laut Fiderer müssen mindestens 16 Schüler für die fünfte Klasse angemeldet werden. "Und da haben wir Probleme." So sei die Schule dringend auf Schüler angewiesen, die von Gemeinden außerhalb des Oberen Schlichemtals kommen. 202 Schüler werden in elf Klassen unterrichtet, 136 von ihnen in Schömberg, 66 in vier Klassen der Klassenstufen 6 und 7 in der Außenstelle in Dotternhausen.

Fiderer betonte die "inzwischen sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung". So seien die Schulleitungen in die Planung zum dritten Sanierungsabschnitt des Zentrums miteinbezogen worden und hätten Wünsche äußeren können.

Um die Werkrealschule zu sichern, sei künftig ein regionaler Schulentwicklungsplan nötig. Fiderer erinnerte in diesem Zusammenhang an die Übergangsquoten von der Grundschule an die weiterführenden Schulen, die nach Wegfall der verbindlichen Schulempfehlung nicht mehr ohne Weiteres vorhersagbar seien. So würden viele Kinder, die eigentlich die WRS besuchen sollten, auf Wunsch der Eltern in die Realschule oder ins Gymnasium geschickt. Die Schömberger Schule komme in dieser Hinsicht aber noch einigermaßen glimpflich davon; die Zahlen für den gesamten Kreis seien hinsichtlich der Werkrealschulen noch dramatischer.

Die Frage des Schörzinger Ortsvorstehers Josef Rissler, ob mit den politischen Vorgaben die Gemeinschaftsschule im Land forciert werden soll, wollte Fiderer "lieber nicht beantworten". Es laufe aber auf ein zweigliedriges Schulsystem hinaus. Und: "Im Schulbereich ist nichts so beständig wie der Wechsel."

Aktuell sei die fünfte Klasse an der WRS einzügig, die Klassen sechs bis zehn zweizügig. Von den 202 Schülern hätten 50 Prozent einen Migrationshintergrund. Die Schule kooperiere mit sieben Firmen in der Region.

Für die Grundschule nannte Fiderer diese Zahlen: 188 Schüler (minus 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), neun Regelklassen, eine Sprachförderklasse. Der Pflichtunterricht an der "Prima(r)-Forscher-Schule" sei abgedeckt. Es gebe viele AGs, an denen außerhalb der Unterrichtszeiten 123 Schüler teilnehmen.

Die Teilnahme an der Ganztagsbetreuung am Schulzentrum ist laut Fiderer groß. So würden an manchen Tagen 85 Mensaessen ausgegeben. Weil nachmittags oft mehr als 200 Schüler auf dem Gelände seien, gebe es auch mehr Sachbeschädigungen. So sei geplant, nur drei festgelegte Bereiche im Schulzentrum zu öffnen, die gut zu kontrollieren seien.

Dass es dort immer noch ein Raumproblem gibt, erläuterte der stellvertretende Leiter der Realschule, Andreas Dannecker. So gebe es 22 Klassenzimmer und 26 Klassen, von denen vier in Dotternhausen seien. Mit diesen Zahlen liege man derzeit noch 44 Prozent über der Raumprognose des Regierungspräsidiums, das mittelfristig von höchstens 62 Schülern pro Jahr an beiden Schulen und damit von 18 Klassen ausgehe.

Derzeit gebe es am Schulzentrum eine Wanderklasse; zudem fehle ein Aufenthaltsraum. Nötig seien auch größere Lehrerzimmer und Konrektoratszimmer. Und im kommenden Schuljahr könnte es laut Dannecker am Schulzentrum "im schlechtesten Fall" zwei zusätzliche Klassen geben, weil einige Realschulklassen knapp am Klassenteiler seien. 373 Realschüler werden in diesem Schuljahr von 30 Lehrkräften in 15 Klassen unterrichtet.